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Mit neuer Show in der Jahrhunderthalle

André Hellers „Afrika! Afrika!“ ist wunderbar

Mit einer farbenfrohen und lebenslustigen Show präsentierte sich André Hellers Projekt „Afrika! Afrika“ am Freitag bei der Frankfurtpremiere in der Jahrhunderthalle, bei der viele Nummern für Erstaunen sorgten.
Wir waren skeptisch. „Afrika! Afrika!“ hatte es in Frankfurt ja bereits gegeben, zuerst in einer aufwendigen Zirkusshow, später ohne das Zutun von André Heller in einer stark vom Original abweichenden Show in der Alten Oper. Ganz anders, frischer und moderner ist derzeit „Afrika! Afrika“ in der Jahrhunderthalle zu sehen. Mit einer LED-Wand im Hintergrund und 77 Musikern, Tänzern und Akrobaten, die es schaffen, so viel Lebensfreude zu transportieren wie man es selten in einer solchen Show gesehen hat.

André Heller lässt aus aktuellem Anlass die Show mit einem Zitat von Nelson Mandela beginnen und es flimmern Wochenschaufilme über die Leinwand, die Queen Elisabeth bei einem Besuch in Äthiopien zeigen oder die von Afrika inspirierte Mode des Pariser Couturiers Christian Dior anno 1970. Der Kontinent Afrika mag facettenreicher sein als ihn André Heller präsentiert, aber in den folgenden zwei Stunden der Show versetzt er das Publikum in eine andere Welt und zeigt Tänzer und Künstler von der Elfenbeinküste, vom Senegal und aus Südafrika. Da fehlen vereinzelt auch Stereotype wie wilde Tänzer mit Kriegsbemalung im Bastrock nicht. Aber bei der Show kommt es auf den kurzweiligen Abwechslungsreichtum an und die Künstler, die einen mit noch nie zuvor gesehenen akrobatischen Nummern restlos begeistern können.

Ob es der Akrobat ist, der sich auf einer simplen Leiter im Handstand fortbewegt als wäre es die leichteste Übung der Welt, oder die zwei Kontorsionisten, die alles, was man bis dato von Schlangenmenschen gesehen hat, in den Schatten stellen – man vergisst alles um sich herum. Und auch wenn der Zuschauer beim Hinsehen fast Schmerzen verspürt, die Artisten lächeln so entspannt. Man könnte meinen, sie ruhten täglich mit ihrem Gesäß auf dem eigenen Kopf. Die temperamentvollen Gumboot-Tänzer zeigen eine Art Schuhplattler, den Minenarbeiter in Südafrika erfunden haben. Und nahtlos geht es weiter zu 18 behänden Künstlern, die sich immer und immer wieder zu neuen Menschentürmen aufstellen und begleitet von einer sechsköpfigen Band, die dazu Miriam Makebas wohl bekanntestes Lied „Pata Pata“ performen, zu einer ausgelassenen Stimmung im Saal beitragen. Aber es sind nicht nur Afrikaner zu sehen, sondern auch Menschen, die in der Diaspora leben und dort zu einer eigenen Kultur beigetragen haben. So erklärt es sich, dass sich auch rasante Basketballstunts und Breakdancenummern, wie man sie in den USA vermuten würde, in der Show wiederfinden. Optisch sehr ansprechend sind auch die zwei schätzungsweise sieben Meter hohen Marionetten, die zwar sehr afrikanisch aussehen, aber von einem Mainzer Schwellkopfproduzenten hergestellt wurden. Und wer sich fragt, woher die Entwürfe stammen, die bei einer Art Modenschau gezeigt werden: Sie wurden vom senegalesischen Label Bull Doff erschaffen und sorgten bei der Africa Fashion Week bereits für Furore.

Wenn nach 120 Minuten farbenfroher Unterhaltung, die von einer Pause unterbrochen wird, die Show zu Ende ist, dann hätte man gerne noch etwas mehr gesehen, weil die Zeit fast gerast zu sein scheint. Bis zum 21. Dezember ist die Show noch in der Jahrhunderthalle zu sehen. Es soll noch Restkarten geben….
 
16. Dezember 2013, 09.25 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
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