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Kometen in der Alten Liebe

Kometen, Keller und Acryl

Die Alte Liebe hat eine neue Hausband: Die Kometen. Am Dienstag traten sie zum ersten Mal auf - eine spaßige Angelegenheit für unseren Kolumnisten. Ansonsten wurde der Weihnachtsmarkt gemieden.
Der Countdown läuft. Nicht der bis Weihnachten, sondern bis die Sonne explodiert. Nur noch 5 Mrd Jahre. Da lohnt es sich auch nicht mehr, den Müll rauszubringen. Negativmotivation nennt man das wohl. Aber nein, zeigefingern sofort die Waschbrettköpfe, das ist nicht gut, und genauso ungut ist es, den nicht heruntergebrachten Müll ungetrennt zu belassen. Also doch mülltrennen, ab in die Biomülltüte, die dann am Fließband sowieso wieder heraussortiert wird, und ab ins Duale System, getrennter Müll brennt schließlich besser. Aber am Müll wollte ich gar nicht so hängenbleiben, mir geht nur diese moralische Überlegenheit zwecks Mitmenschengängelung so dermaßen auf die Nerven. So unnötig wie handgehäkelte Biomülltüten aus Biobaumwolle, fair getradet aus Peru und erhältlich in einem nur samstags vormittags geöffneten kleinen Lädchen in der Bergerstraße. Ach egal. Dachte ich mir auch am Dienstag und begab mich in die Geburtstagswoche der Alten Liebe. Dort feierten sie, dass es die Gäste schon drei Jahre mit dem Laden ausgehalten haben, und an eben diesem Dienstag gab es sogar eine Premiere: Die Kometen, die neue Hausband der Alten Liebe, spielten zum ersten Mal auf. Nachdem die Franz Fischer Revue ins Logenhaus expandierte, klaffte dort eine Riesenlücke, in die die Kometen nun allmählich reinwachsen werden. Sehr gefallen haben die doch recht sarkastischen Texte, unterlegt mit einer Alleinunterhalterbontempikeyboard-Patina in Verbindung mit dem mäßigen Streben nach Perfektion. Alles in allem eine spaßige Angelegenheit, intelligent inszeniert und passend für die Alte Liebe, als wäre es die Umsetzung kosmischer Planung schon vor 9000 Jahren.

Ansonsten gab man sich unter der Woche eher bedeckt, auch Weihnachtmarktbesuche wurden tunlichst vermieden, denn das halte ich in der Birne nicht aus. Natürlich waren wir noch hier und da, aber nicht jedes Kioskbierchen muß man hier belobhudelen.

Freitags ging es eher unmotiviertaus dem Haus, man denkt ja jedes Jahr, dass es im Vorjahr weniger kalt gewesen ist, alles Mumpitz aus dem Bereich des gefühlen Wissens.
Das „Neglected Grassland“ war das Zeilziel, denn zum einen hatte Käpt'n Hans Geburtstag und zum anderen spielten Kirstin und Ralf, besser bekannt als „Double Diamond“, sich vertikal und horizontal durchs Plattenregal, und das machen sie auf jeden Fall mit gekonnter Lässigkeit. So konnte man es aushalten, in der kleinen Bar in der Passage, traf man doch hier eine Menge bekannte Gesichter und bekam flugs das gewünschte Kaltgetränk angereicht.
Allerdings wollte nochmal in der Alten Liebe vorbeigeschaut werden, denn zum 3-Jahres Finale legte nicht weniger als dreizehn DJs jeweils ein kurzes Set auf, allesamt rekrutiert aus diversen ALi – Auflegeveranstaltungen, und so haben sie natürlich alle nur die Perlen aus der Plattenkiste gezogen, auch nicht schlecht, so ein Extrakt der jeweiligen Sets. Als ich eintraf, war gerade Jimmy Jack mit einem Floorfiller – Set, bestehend aus Reggae und Rocksteady, am Zuge, und das natürlich gewohnt gut! Auch hier traf man die eine und den anderen, und so wurde dieser Abend auch ein Erklecklicher.

Am Samstag habe ich den Konstimarkt geschwänzt. Keine Lust. Vielleicht hatte ich auch einfach anderes zu tun. Oder war zu faulig. Na, ausserdem mussten ja auch noch einige Platten sortiert werden, denn am Abend ging es in die Stereobar, um dort entsprechend das musikalische Zepter zu schwingen! Zusammen mit dem darmstädter Designer und DJ Florian Heiberger gaben wir die Premiere der Veranstaltungsreihe „Vinylriders“, denn auf dem Groove der 50er, 60er und 70er wollten wir bis in den Morgengrauen reiten, Musik natürlich ausschließlich von der Acrylschallplatte, wie es Unwissende auch gerne mal nennen. Aber Spaß beseite, es war wirklich eine verdammt gute Veranstaltung, und da man sich nicht selbst loben soll, fragt doch einfach die Besucher, denn die wollten gar nicht mehr gehen! Das machen wir mal wieder und beweist auch, dass viele einfach keine Lust auf Trashparties und 90er – Jahre HipHop haben!

Am Sonntag wollte der 9000er ruhen, ein Basalt in der Felsenbrandung, um dann gegen Abend zu Radio X zu eilen, denn auch dieses Mal wollte einmal wieder mehr „x wie raus“ moderiert werden.

Geht raus, die Nacht ist schön!
 
16. Dezember 2013, 10.45 Uhr
pt­rk9000
 
 
Fotogalerie:
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