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Kolumne von Ana Marija Milkovic
Shitstorm to Print!
Angesichts der grausamen Ermordung des Journalisten Steven Sotloff ruft unsere Kolumnistin zu zivilem Ungehorsam auf. Nur wird dieser sich nur schwer mit dem Smartphone realisieren lassen, meint sie.
Kürzlich habe ich mir über die Notwendigkeit von gedruckten Zeitungen Gedanken gemacht. Print-Medien sind schon deshalb zu schützen, weil sie zivilen Ungehorsam im Privaten ermöglichen. Vielleicht sind viel mehr Menschen als uns heute tatsächlich bekannt sein kann in Deutschland in den Widerstand getreten, wenn sie Ihren Hintern mit einem säuberlich ausgeschnittenem Abbild Adolf Hitlers putzen gingen. Wir wissen es nicht. Das Klo ist eines der letzten Tabus unserer zivilen Gesellschaft.
Ziviler Ungehorsam ist ein moralisches Recht auf Partizipation, wenn sie uns verweigert wird. Das geschieht zum Beispiel, wenn Menschen grausames Unrecht in anderen Ländern widerfährt und wir nichts dagegen tun können. Aber wir können heute eine Zeitung kaufen gehen und das Abbild des Henkers Steven Sotloffs von seinem Opfer trennen, dem einen eine Kerze anzünden und dem anderen, wenn wir es mögen, mit aufs Klo nehmen. Wir können auch die Menschen, die sich in einer Schreckensherrschaft befinden, online ermutigen, wenigstens ihren Bedürfnissen im Print frei nach zugehen. Erst wenn die letzte Zeitung gedruckt ist, werden wir merken, dass sich mit einem Smartphone oder Tablet ziviler Ungehorsam schwer leisten lässt.
Wieder ist ein Mensch für unsere Freiheit gestorben.
Ich bin traurig und wütend. Ruhe in Frieden Steven Sotloff.
Ziviler Ungehorsam ist ein moralisches Recht auf Partizipation, wenn sie uns verweigert wird. Das geschieht zum Beispiel, wenn Menschen grausames Unrecht in anderen Ländern widerfährt und wir nichts dagegen tun können. Aber wir können heute eine Zeitung kaufen gehen und das Abbild des Henkers Steven Sotloffs von seinem Opfer trennen, dem einen eine Kerze anzünden und dem anderen, wenn wir es mögen, mit aufs Klo nehmen. Wir können auch die Menschen, die sich in einer Schreckensherrschaft befinden, online ermutigen, wenigstens ihren Bedürfnissen im Print frei nach zugehen. Erst wenn die letzte Zeitung gedruckt ist, werden wir merken, dass sich mit einem Smartphone oder Tablet ziviler Ungehorsam schwer leisten lässt.
Wieder ist ein Mensch für unsere Freiheit gestorben.
Ich bin traurig und wütend. Ruhe in Frieden Steven Sotloff.
3. September 2014, 10.53 Uhr
Ana Marija Milkovic
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