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Klassizismus 1770 – 1820

Schönheit und Revolution

Vom 20.2 bis zum 26.5. zeigt das Städel-Museum in einer Sonderausstellung die Vielfalt des Klassizismus und dessen Impulse für die Romantik- mit rund 100 Werken von Künstlern wie Canova und Ingres.
Wer die Ausstellung betritt, wird von zwei marmornen Schönheiten empfangen. Makellos und teilweise entblößt, reichen sie dem Besucher einen Krug und ein Trinkgefäß und laden ihn zum Verweilen ein. Wir sehen in beiden Figuren die Göttin Hebe, die als Tochter des Göttervaters Zeus und seiner Frau Hera ihrer Aufgabe als Mundschenkin nachkommt. Hebe reicht in der griechischen Mythologie den Göttern Ambrosio und Nektar. Jenen Trank, der ewige Jugend verleihen soll. Doch auch wenn beide Werke hier die gleiche Person darstellen, so zeigen sie doch gleich zu Beginn bereits den gewaltigen Facettenreichtum des Klassizismus.

Das Städel-Museum widmet sich nach der „schwarzen Romantik“ in seiner neuen Ausstellung „Schönheit und Revolution“ dem Klassizismus.
Wer den Begriff hört, denkt meist automatisch an Werke, die streng an der Antike orientiert sind. An immer gleiche Skulpturen ohne jede Lebendigkeit. Doch wie jede Epoche, zeichnet sich auch diese durch ihre immense Vielfalt an unterschiedlichen, teilweise widersprüchlichen Ausdrucksformen aus. Barock und Rokoko wurden abgelöst und die Welle des geistigen und politischen Umbruchs, die ganz Europa überrollte, ließ die Kunst jung, lebendig, leidenschaftlich, revolutionär werden. Die Normen der Zeit wurden abgelehnt, die bestehenden Machtsysteme in Frage gestellt. Künstler und Auftraggeber veränderten ihre Sichtweise und damit die Kunst selbst. Die Antike als Erfinderin der Demokratie, der Freiheit, wurde zum Vorbild dieser Epoche. In der Nachahmung der Antike strebten die Künstler eine Neuschaffung der Kunst an. Tugend und Moral sollten zu Idealen der Gesellschaft werden und Schönheit ein Gegenpol zur „hässlichen“ Revolution.

Die Ausstellung zeichnet mit der Summe ihrer Werke das Bild eines facettenreichen und rebellischen Klassizismus, der eine enge Verbindung zur Romantik hat. Ohne die Romantik hätte der Klassizismus nicht diese Bezeichnung erhalten. Erst in Abgrenzung zu der folgenden Epoche, erhielt er seinen Namen. Doch genauso bereitete er auch seine Nachfolgerin in Tendenzen auf ihre Entwicklung vor. Diese Berührungspunkte haben die Kuratorinnen Maraike Bückling und Eva Mongi-Vollmer eindrucksvoll in einer eleganten Ausstellung dargestellt. Den Besucher erwarten zahlreiche Werke der Bildhauerei, der Malerei und der Grafik sowohl von bekannten Künstlern wie Anton Raphael Mengs, Thomas Banks, Antonio Canova, Jaques-Louis David, Bertel Thorvaldsen und Jean-Auguste-Dominique Ingres, als auch eher unbekannte „Neuentdeckungen“ aus Dänemark und Schweden. Insgesamt zeigt sich eine aufregend vielfältige Stilepoche, die in ihrem Wunsch nach Erneuerung und Verbesserung die Antike wieder aufleben ließ und der Wegweiser für die Romantik wurde.
 
20. Februar 2013, 09.54 Uhr
rom
 
 
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