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Jacopo Godani übernimmt Forsythe Company
Spitzenschuhe und pumpende Muskeln
Jacopo Godani stellte sich der Frankfurter Presse vor – und seine Pläne für die Spielzeit 2015/16, in der er die Künstlerische Leitung der Forsythe Company übernehmen wird.
Der Neue ist Feuer und Flamme. Enthusiastisch und aufgeregt beschwört Jacopo Godani eine gemeinsame Mission: Nicht er allein könne der neuen Forsythe Company zu Bedeutung verhelfen, er wolle die Stadtgesellschaft, das Publikum, aber auch die Presse mitnehmen auf seine Reise. „Lasst uns eine Company schaffen, auf die die Leute stolz sein können!“
Bei der Beschreibung dessen, was zugleich Weg und Ziel dieser Reise ist, spart der italienische Choreograf nicht an starkem Vokabular: Er wolle etwas Bedeutsames schaffen in diesen oberflächlichen Zeiten und einen zeitgenössischen Tanz entwickeln, der einerseits seine Traditionen kenne, andererseits aber zu neuen Ufern aufbreche. „Ich möchte, dass alles intelligent ist, experimentell, aber aufregend“, fasst er zusammen. Ausgangspunkt des Experimentierens ist das Ballett: Sein neues Ensemble aus vierzehn Tänzerinnen und Tänzer verfügt über eine klassische Ballettausbildung, die Damen beherrschen den Spitzentanz, denn: „Mit etwas Zeit im Studio, da bin ich mir sicher, lassen sich interessante Lösungen für Spitzenschuhe finden.“ Entschieden grenzt sich der Choreograf von Tendenzen des zeitgenössischen Tanzes ab, konzeptuell nur um sich selbst zu kreisen und dabei das tänzerische Vokabular zu minimieren. Bei ihm soll und wird getanzt werden: „Ich möchte pumpende Muskeln sehen, Schweiß, rote Gesichter!“ Weil dieser zu entwickelnde Tanz „hardcore athletisch“ sein soll, sind seine Tänzerinnen und Tänzer alle jung, zwischen zwanzig und dreißig Jahren alt. Am 1.10. wird er seine erste Uraufführung zeigen. Er möchte sie nutzen, um dem Frankfurter Publikum sein Vokabular vorzustellen, seine Grundlagen zeigen – und diese zum Ausgangspunkt einer gemeinsamen Reise wie einer gemeinsamen Entwicklung nehmen. „Dies erste Programm wird sehr einfach sein, aber stark.“ Es soll die Basis bilden, auf der Godani seine eigene künstlerische Arbeit weiterentwickeln wird: Als Gastchoreograf bei wechselnden Ensembles sei ihm dies nie möglich gewesen, mein Godani, da habe er immer neu beginnen müssen. Über die Möglichkeit, nun endlich kontinuierlich mit einer eigenen Company zu arbeiten, ist er sichtlich beglückt.
Neben eigenen Choreografien werden ab Beginn der Spielzeit 2016/17 auch Wiederaufnahmen alter Forsythe-Stück im Programm stehen – welche, das verrät Godani noch nicht. Doch er stehe in einem engen Austausch mit William Forsythe, der der Company weiterhin als Künstlerischer Berater zur Seite stehen wird, und der ihn nach Kräften unterstütze. Es sei ihm klar, dass er als Forsythes Nachfolger eine große Verantwortung habe, sagt Godani noch: „Ich trage die Welt auf meinen Schultern!“ Aber: „Ich habe keine Angst vor seinem Namen. Ich habe keine Angst vor seinem Schatten.“
>> Beachten Sie zum gleichen Thema auch unsere Titelstory aus Ausgabe 6/2015.
Bei der Beschreibung dessen, was zugleich Weg und Ziel dieser Reise ist, spart der italienische Choreograf nicht an starkem Vokabular: Er wolle etwas Bedeutsames schaffen in diesen oberflächlichen Zeiten und einen zeitgenössischen Tanz entwickeln, der einerseits seine Traditionen kenne, andererseits aber zu neuen Ufern aufbreche. „Ich möchte, dass alles intelligent ist, experimentell, aber aufregend“, fasst er zusammen. Ausgangspunkt des Experimentierens ist das Ballett: Sein neues Ensemble aus vierzehn Tänzerinnen und Tänzer verfügt über eine klassische Ballettausbildung, die Damen beherrschen den Spitzentanz, denn: „Mit etwas Zeit im Studio, da bin ich mir sicher, lassen sich interessante Lösungen für Spitzenschuhe finden.“ Entschieden grenzt sich der Choreograf von Tendenzen des zeitgenössischen Tanzes ab, konzeptuell nur um sich selbst zu kreisen und dabei das tänzerische Vokabular zu minimieren. Bei ihm soll und wird getanzt werden: „Ich möchte pumpende Muskeln sehen, Schweiß, rote Gesichter!“ Weil dieser zu entwickelnde Tanz „hardcore athletisch“ sein soll, sind seine Tänzerinnen und Tänzer alle jung, zwischen zwanzig und dreißig Jahren alt. Am 1.10. wird er seine erste Uraufführung zeigen. Er möchte sie nutzen, um dem Frankfurter Publikum sein Vokabular vorzustellen, seine Grundlagen zeigen – und diese zum Ausgangspunkt einer gemeinsamen Reise wie einer gemeinsamen Entwicklung nehmen. „Dies erste Programm wird sehr einfach sein, aber stark.“ Es soll die Basis bilden, auf der Godani seine eigene künstlerische Arbeit weiterentwickeln wird: Als Gastchoreograf bei wechselnden Ensembles sei ihm dies nie möglich gewesen, mein Godani, da habe er immer neu beginnen müssen. Über die Möglichkeit, nun endlich kontinuierlich mit einer eigenen Company zu arbeiten, ist er sichtlich beglückt.
Neben eigenen Choreografien werden ab Beginn der Spielzeit 2016/17 auch Wiederaufnahmen alter Forsythe-Stück im Programm stehen – welche, das verrät Godani noch nicht. Doch er stehe in einem engen Austausch mit William Forsythe, der der Company weiterhin als Künstlerischer Berater zur Seite stehen wird, und der ihn nach Kräften unterstütze. Es sei ihm klar, dass er als Forsythes Nachfolger eine große Verantwortung habe, sagt Godani noch: „Ich trage die Welt auf meinen Schultern!“ Aber: „Ich habe keine Angst vor seinem Namen. Ich habe keine Angst vor seinem Schatten.“
>> Beachten Sie zum gleichen Thema auch unsere Titelstory aus Ausgabe 6/2015.
18. März 2015, 14.58 Uhr
Esther Boldt
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