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Inside Polizei: Zeiterscheinung Mobbing

Zum Haare raufen ist es immer, wenn man selber mit einer Problemlösung oder den Gedanken weiter ist und andere hinken hinterher oder sind auf dem völlig falschen Dampfer oder könnten es nicht oder wollen es nicht oder…oder …oder. Mobbing ist so ein Thema. Dieses seltsame Wort erleidet gerade ein schreckliches Schicksal. Vermutlich von der Aktionsgruppe der Anglizismus-Gegner initiiert soll dem Wort, das eigentlich eine recht klar umrissene Bedeutung hat, ein super diffuses Image aufgequetscht werden, damit wir endlich wieder auf die klaren, unzweideutigen deutschen Begrifflichkeiten zurück kommen. Damit schaffen sie es auch. Um was geht’s genau? Bei der hässlichen Handlung des langfristigen Ausgrenzens, des Psychoterrors und der Schikane sprechen wir seit einigen Jahren von Mobbing. Das kommt sicher ab und zu vor, in Familien, Elternbeiräten, Firmen, Sportvereinen usw. Diese Handlungen muss man erkennen und die Verantwortlichen müssen konsequent handeln und die Opfer schützen. Da der Begriff so schön plakativ ist, wurde er aber immer mehr für alle anderen Arten von Ungerechtigkeit, subjektiven Unbehangens oder auch als taktischer Kampfbegriff eingeführt, verwendet oder missbraucht. Die Folge ist nun, dass kein Mensch mehr weiß, ob es sich denn nun, wenn jemand von Mobbing spricht, tatsächlich um Mobbing handelt oder das eher untechnisch gemeint ist oder eher spöttisch oder taktisch oder – ob der das nur nicht kapiert hat. Wie auch immer. Irgendwas muss ja vorgefallen sein, sonst hätte alle Welt nicht diese Mobbing-Mania. Es muss in unser aller Leben momentan eine Tendenz geben, die Menschen dazu bringt, Einflüsse und Ereignisse negativ zu interpretieren – oder die einzelne veranlassen, die negativen Einflüsse zu verstärken um für sich einen Vorteil zu erlangen.



Die Bäckereiverkäuferin hat mich gemobbt weil sie einen anderen Kunden vorgezogen hat. Der Infomensch am Bahnhofschalter mobbt, weil er keine klare Auskunft gab. Der Wetterfrosch mobbt uns, weil er am Samstag Regen angekündigt hat und wir nicht grillen konnten. Mist! Auch falsch ist, von Mobbing zu sprechen, weil jemand für schlechte Leistungen auch schlechte Beurteilungen erhalten hat, weil eine erwünschte Beförderung oder Gehaltserhöhung ausgeblieben ist oder eine begehrte Dienstreise an einen anderen ging. Runzeln Sie jetzt bitte nicht die Stirn. Es geht hier nicht darum, das Wort Mobbing zu mobben, sondern darum, durch Übertreibung zu belegen, dass wir den ernst zu nehmenden Vorgang des Mobbens in unserer Gesellschaft oder Arbeitswelt dadurch verwässern, lächerlich und unglaubwürdig machen oder sich Menschen, die wirklich Opfer sind, gar nicht mehr trauen, dieses Wort zu benutzen. Wir sind hier auf einem gefährlichen Weg, der die Menschen schlechter stellt, die wirklich Hilfe nötig haben, weil einzelne das Phänomen nutzen, um einen eigenen Vorteil zu erzielen. Das ist fies, unfair und extrem kurzsichtig. Ohne schulmeisterlich wirken zu wollen, hier aus Wikipedia: Mobbing oder Mobben (von englisch to mob „anpöbeln, angreifen, bedrängen, über jemanden herfallen“ und mob „Meute, Gesindel, Pöbel, Bande“) steht im engeren Sinn für Psychoterror am Arbeitsplatz mit dem Ziel, Betroffene aus dem Betrieb hinauszuekeln. Im weiteren Sinn bedeutet Mobbing, andere Menschen ständig bzw. wiederholt und regelmäßig zu schikanieren, zu quälen und seelisch zu verletzen….“ Lassen wir es bitte dabei. Nicht gegrüßt zu werden ist unhöflich, nicht gemobbt.

 
3. Mai 2010, 16.20 Uhr
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