Mit seinen Riesen-Figuren begeisterte Royal de Luxe schon Berlin. Nun plant der Radiosender FFH die Franzosen zum Wolkenkratzer-Festival 2013 an den Main zu holen. Die Finanzierung ist allerdings noch unklar.

Die Erinnerung an die Vergangenheit ist schwach, irgendwann 1980 muss es gewesen sein: Jean-Luc Courcoult war mit ein paar Kollegen in Frankfurt, um ein bisschen Straßenkunst zu machen, und, er macht eine Geste, um die Hand aufzuhalten. "Es ist lange her", sagt er. Für die Zukunft aber ist sein Blick umso schärfer. 24 Stunden ist er im Schlepptau von FFH-Chef Hans-Dieter Hillmoth durch Frankfurt gereist, hat Straßen und Plätze begutachtet, alles ziemlich klein hier. "Es gibt keine großen Boulevards, keine großen Plätze." Und dann diese Straßenbahnschienen überall. Da müssten die tonnenschweren Riesen, seine gigantischen, 15 bis 20 Meter großen Tier- und Menschenfiguren, nämlich mit einem Kran herübergehoben werden. Das hat auch Herr Hillmoth verstanden: "Die Dinger sind richtig schwer." Als beide zur kurzen Verschnaufpause hoch oben im Maintower sitzen, meint Jean-Luc: "Pas de problème, c'est possible - et Mademoiselle: ein Bier, s'il vous plaît." Der Straßenkünstler-Star geht es gemütlich an, sagt: er mache nun seine Arbeit, Ideen gebe es schon einige. Scheitern könne es eigentlich nur an der Finanzierung.

Um die muss sich nun Hans-Dieter Hillmoth bemühen. Der Radiosender hatte in der Vergangenheit schon oft das Wolkenkratzer-Festival im Alleingang organisiert - und mithilfe privater Spender finanziert. Für 2013 ist das nächste Festival geplant, fünf Häuser sind bereits mit an Bord, darunter die Deutsche Bank, die Commerzbank, die DZ-Bank und eben die Helaba, auf deren Dach sich Jean-Luc Courcoult noch schnell fotografieren lässt. Danach geht es zu einem Termin bei der Oberbürgermeisterin. Geld möchte man nicht von ihr, aber Untersützung auf der Suche nach Finanziers. Die sind nach der Finanzkrise auch nicht mehr so freigiebig wie in den vergangenen Jahren. Und das Geld für Royal de Luxe käme ja noch auf das Festival obendrauf. Ein schönes Spektakel aber wäre es, wenn riesige Figuren aus Stahl und Holz von hunderten Helfern mit Muskelkraft bewegt durch die Straßen tapsten und kleine Schaustücke aufführten. Die Gruppe aus Nantes jedenfalls ist schon voller Elan.