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Happy birthday, Schopenhauer!

Philosophen-Pizza in der Schönen Aussicht

Schopenhauers Geburtstag wird am 22. Februar in seinem einstigen Wohnzimmer stilvoll gefeiert. Die dort ansässige Pizzeria bietet auf Anregung des JOURNALs eine Pizza an, unter fachkundiger Beratung der Schopenhauer-Gesellschaft.
Damals, als Salvatore neu in Frankfurt war, da gab es an der Ecke Kurt-Schumacher-Straße und Schöne Aussicht eine Trinkhalle, aus der der damals nach Frankfurt gezogene junge Mann Pizza verkaufte. Er war voller Euphorie und sah sich seines zukünftigen Erfolgs schon bestätigt: Da kamen Busse, immer wieder Busse, voll mit Chinesen und Japanern. Die hielten auf der gegenüberliegenden Straßenseite an der Mainseite an und asiatische Touristen sprangen heraus, um Salvatore und den Pizzaverkauf über die Fahrbahn hinweg zu fotografieren. Das Interesse galt nicht Salvatore, sonder dem Haus selbst, einstige Wohnstätte des berühmten Philosophen Arthur Schopenhauer. Der Spot war ein Programmpunkt auf der „Must-photograph“-Liste der Touristen. Schopenhauer lebte von 1833 bis zum seinem Tod 1860 in Frankfurt und ist mehrmals umgezogen.

An der Schönen Aussicht wohnte er ab 1849 – zunächst in Hausnummer 17, dann im Eckhaus nebenan, im Erdgeschoss links sein Schlafzimmer, auf der anderen Hausseite das Bibliotheks- und Arbeitszimmer. Als sich 1859 der Vermieter beschwerte, Schopenhauer hätte fremde Hunde im Haus gefüttert, wies der ausgewiesene Tierfreund und -schützer dies scharf zurück. Und zog um. Wieder eine Tür weiter, ins Erdgeschoss der Nummer 16, wo sich heute ein Haus aus den 50er-Jahren befindet. Im ehemaligen Wohnzimmer sitzen jetzt die Bistrogäste, der Barbereich ist der Bereich von Schopenhauers ehemaligem Schlafzimmer.

Und während Frankfurts Dichterfürst Goethe ja die Grie Soß als Leibspeise angehängt wird, so sollte es doch eigentlich auch ein Schopenhauer-Gericht geben. Bistrobetreiber Salvatore ist sofort Feuer und Flamme, als er von unserer Idee hört. Thomas Regehly, Vorstandsmitglied der Schopenhauer-Gesellschaft, wird hinzugerufen, um stellvertretend für den Philosophen das Einverständnis zur guten Sache zu geben. Und Rat hinsichtlich des richtigen Belags: Deftig sollte die Pizza sein, denn Schopenhauer habe gerne gut gegessen. Jeden Mittag, nach zwei, drei Stunden konzentrierter philosophische Arbeit am Schreibtisch, sei er zum Mittagessen in den großbürgerlichen „Englischen Hof“ gegangen, den besten Laden am Platz damals. Und da habe Schopenhauer bevorzugt warmes Fleisch gegessen. Italienliebhaber war er zudem – seit einer Reise in Jugendjahren.
Deshalb kommt die Pizza sehr gut, das findet auch der Experte, und ein Belag aus frischen Tomaten und italienischem Mozzarella passt hervorragend zur würzig-scharfen Salamiwurst, die den fleischlichen Vorlieben von Schoppenhauer ein geschmackvolles Denkmal setzt. Aber nicht nur auf der Zunge, der Verzehr der Pizza hat auch ganz materielle Wirkung! Aus dem Verzehr jeder Schopenhauer-Pizza geht 1 Euro in die Kasse Schopenhauers, sobald die voll ist, wird davon eine Gedenktafel finanziert, um das Haus wieder als Schopenhauer-Haus kenntlich zu machen. Nicht nur für die Chinesen – auch für die Frankfurter!Laura J Gerlach

>> Schopenhauers Geburtstag,
22.2., Schöne Aussicht 16. Ab diesem Tag ist im Bistro Salvatore die Schopenhauer-Pizza erhältlich.

Außerdem veranstaltet die Schopenhauer-Gesellschaft einen Spaziergang auf den Spuren Arthur Schopenhauers. Gleicher Ort, 15 Uhr, Leitung: Dr. Thomas Regehly.

Unser Foto zeigt Salvatore und Dennis Rimonti.
 
21. Februar 2012, 15.45 Uhr
Laura J Gerlach
 
 
Fotogalerie:
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