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Gute Frage!

Wem gehört die Stadt?

Das Projekt xqm hat sein Lager im Römer9 aufgeschlagen. Vom Projektbüro aus soll der öffentliche Raum in der Innenstadt in diesem Sommer erobert werden. Vorschläge darf jeder einreichen, gut 50 Ideen gibt es schon.
Bei der Eröffnung des Projektbüros xqm gab es eine Szene, die man irgendwie als programmatisch für die ganze Veranstaltungsreihe betrachten kann. Beim ersten mit Planen und bunten Fäden abgegrenzten Raum direkt vor der Tür der evangelischen Stadtakademie Römer9, hebt ein Hund sein Bein und markiert an einem der Betonpfeiler sein Revier. Gehört der öffentliche Raum nun ihm?

In gewisser Weise wollen auch die Künstler Heiner Blum und Jakob Sturm und mit ihnen eine ganze Bande voller Komplizen etwas ähnliches machen. Ihre Ausgangsfrage lautet nämlich: wem gehört der Raum zwischen den Häusern? Und so werden öffentliche Plätze gesucht, die mit vier Wänden schnell zu einem Raum gemacht werden können - selbst wenn das Dach mal nur ein Blätterdach ist wie auf dem Goetheplatz. Vorschläge können von allen Frankfurter Bürger eingereicht werden, verbunden mit Ideen, was denn mit dem neugewonnenen Platz angefangen werden soll. Über 50 solcher Ideen sind bereits beim Projektbüro eingegangen, darunter so charmante wie die Einrichtung einer Nähstube oder eines Kinos in der B-Ebene der U-Bahnstation Eschenheimer Tor.

"Es geht auch darum, öffentlichen Raum zurückzuerobern", sagt Römer9-Projektleiter Christian Kaufmann. „Für xqm tauschen wir gute Ideen gegen Orte in 1a-Lagen“, meint Heiner Blum, der als Professor der Hochschule für Gestaltung in Offenbach seit Jahren schon Erfahrungen mit partizipatorischen Kunstprojekten gesammelt hat. Jacob Sturm, der Mitgründer von „raumpool“ ist und aktuell das städtische Raum-Projekt „radar“ betreut, freut sich besonders, dass schon vor dem offiziellen Beginn so viele Ideen beisammen kamen. Zusammen mit den Ämtern - denn die sind im Sinne der Genehmigungen entscheidend - sollen die nun nach und nach realisiert werden.

Das Immobilienbüro und die zugehörige Manufaktor sind noch bis 20. Mai geöffnet (Mittwoch bis Freitag, 15 bis 18 Uhr). In dieser Zeit finden im Römer9 auch Vorträge statt, am Freitagabend, 15. April, ist Kai Vöckler zu Gast und spricht über das "Appenzell-Phantasma" - der öffentlichte Raum als Wunsch und Wirklichkeit. Am 3. Mai geht es dann weiter mit Philipp Misselwitz und der Arbeitsgemeinschaft "Urban Catalyst", die sich mit der Zwischennutzung von sogenannten Unorten auseinandersetzt - Unorten, die dadurch allzu oft auch wieder interessant für Immobilienentwickler und Stadtplaner werden. Auch davon kann Frankfurt ein Lied singen. Es ist wie bei den Hunden: irgendwann kommt ein größeres Exemplar und reklamiert den Raum für sich.
 
15. April 2011, 11.10 Uhr
Nils Bremer
 
 
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