Partner
George Condos Mental States
Antifasching in der Schirn
Die Schirn Kunsthalle zeigt eine umfassende Retrospektive voll beißenden Humors, surrealistisch anmutender Absurdität und überbordenden Pathos.‘ Genau das Richtige für alle, die dem Faschingstrubel entgehen wollen.
Der US-amerikanische Künstler George Condo hat im New Yorker East Village seit den frühen 1980er Jahren ein unverwechselbares Œuvre geschaffen. Sein Werk zählt zu den provokantesten der zeitgenössischen Malerei. Die Figuren seiner Gemälde wurden darüber hinaus zur Inspirationsquelle für Autoren wie William S. Burroughs oder Salman Rushdie.
In Zusammenarbeit mit der Londoner Hayward Gallery und kuratiert von deren Direktor Ralph Rugoff präsentiert die Schirn Kunsthalle jetzt von Dienstag, den 21. Feburar, ab 19 Uhr (öffentliche Vernissage) bis zum 28. Mai eine umfassende Retrospektive des Künstlers. Condos beißender Humor, die surrealistisch anmutende Absurdität und die von überbordendem Pathos gekennzeichnete Malerei nimmt immer wieder Bezug zu den Traditionen der amerikanischen und europäischen Kunstgeschichte der vergangenen 500 Jahre. Condo lässt sich von seinen Vorbildern inspirieren und tritt mit ihnen in Dialog.
Die Ausstellung zeigt in fünf thematischen Gruppen einen Überblick über sein gesamtes Schaffen: 66 bedeutende Gemälden, eine Auswahl von etwa zehn Skulpturen sowie neue Arbeiten. Herzstück der Schau sind die imaginären Porträts einer großen im Salonstil behängten Wand. Die Figuren zeigen Archetypen – Butler, Geschäftsmänner, kirchliche und historische Persönlichkeiten, deren Gesichtszüge humorvoll verzerrt wurden. Oft verleihen riesige und nicht zusammenpassende Augen den grotesken oder gar monströsen Gestalten Menschlichkeit und Persönlichkeit. Auf schonungslose Art und Weise konfrontiert Condo den Betrachter mit den Abgründen und Lächerlichkeiten der modernen Gesellschaft.
Im Ausstellungsbereich „Pathos“ blicken dem Betrachter einsame, trostlose Gestalten mit übergroßen Ohren und auffallenden Zahnreihen entgegen, zehn vergoldeten Bronzeköpfe mit kunsthistorischen Zitaten und gesellschaftskritischen Anspielungen übertragen Condos Stil auf das Medium Skulptur. Gemälde wie „The Fallen Butler“ (2009) oder „Racing Forms“ (2010) wimmeln von Körpern, die sich in abstrakten Formen und Landschaften verlieren. Einen weiteren Höhepunkt stellen die drei Kreuzigungsbilder „Jesus“ (2007), „Dis-mus“ (2007) und „Gestas“ (2007). Auch sie können exemplarisch für Condos konstante Beschäftigung mit dem Widerspruch gesehen werden.
Die Ausstellung wurde von der Hayward Gallery, Southbank Centre, London, in Zusammenarbeit mit der Schirn Kunsthalle organisiert und vom Verein der Freunde der Schirn Kunsthalle gefördert. Sie war zuvor schon in New York, Rotterdam und London zu sehen.
Bildhinweis:
George Condo: Skinny Jim, 2009, Öl auf Leinwand
134,6 x 117,5 cm, Courtesy Privatsammlung, Sprüth Magers Berlin London und Per Skarstedt Gallery, New York © George Condo, member Artists Rights Society (ARS), NY
In Zusammenarbeit mit der Londoner Hayward Gallery und kuratiert von deren Direktor Ralph Rugoff präsentiert die Schirn Kunsthalle jetzt von Dienstag, den 21. Feburar, ab 19 Uhr (öffentliche Vernissage) bis zum 28. Mai eine umfassende Retrospektive des Künstlers. Condos beißender Humor, die surrealistisch anmutende Absurdität und die von überbordendem Pathos gekennzeichnete Malerei nimmt immer wieder Bezug zu den Traditionen der amerikanischen und europäischen Kunstgeschichte der vergangenen 500 Jahre. Condo lässt sich von seinen Vorbildern inspirieren und tritt mit ihnen in Dialog.
Die Ausstellung zeigt in fünf thematischen Gruppen einen Überblick über sein gesamtes Schaffen: 66 bedeutende Gemälden, eine Auswahl von etwa zehn Skulpturen sowie neue Arbeiten. Herzstück der Schau sind die imaginären Porträts einer großen im Salonstil behängten Wand. Die Figuren zeigen Archetypen – Butler, Geschäftsmänner, kirchliche und historische Persönlichkeiten, deren Gesichtszüge humorvoll verzerrt wurden. Oft verleihen riesige und nicht zusammenpassende Augen den grotesken oder gar monströsen Gestalten Menschlichkeit und Persönlichkeit. Auf schonungslose Art und Weise konfrontiert Condo den Betrachter mit den Abgründen und Lächerlichkeiten der modernen Gesellschaft.
Im Ausstellungsbereich „Pathos“ blicken dem Betrachter einsame, trostlose Gestalten mit übergroßen Ohren und auffallenden Zahnreihen entgegen, zehn vergoldeten Bronzeköpfe mit kunsthistorischen Zitaten und gesellschaftskritischen Anspielungen übertragen Condos Stil auf das Medium Skulptur. Gemälde wie „The Fallen Butler“ (2009) oder „Racing Forms“ (2010) wimmeln von Körpern, die sich in abstrakten Formen und Landschaften verlieren. Einen weiteren Höhepunkt stellen die drei Kreuzigungsbilder „Jesus“ (2007), „Dis-mus“ (2007) und „Gestas“ (2007). Auch sie können exemplarisch für Condos konstante Beschäftigung mit dem Widerspruch gesehen werden.
Die Ausstellung wurde von der Hayward Gallery, Southbank Centre, London, in Zusammenarbeit mit der Schirn Kunsthalle organisiert und vom Verein der Freunde der Schirn Kunsthalle gefördert. Sie war zuvor schon in New York, Rotterdam und London zu sehen.
Bildhinweis:
George Condo: Skinny Jim, 2009, Öl auf Leinwand
134,6 x 117,5 cm, Courtesy Privatsammlung, Sprüth Magers Berlin London und Per Skarstedt Gallery, New York © George Condo, member Artists Rights Society (ARS), NY
17. Februar 2012, 10.51 Uhr
pia
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
Städel Museum Frankfurt
Eigentümliche Szenarien inmitten anonymer Großstadtkulissen
Die Ausstellung „Muntean/Rosenblum - Mirror of Thoughts“ im Frankfurter Städel Museum behandelt zentrale Themen der Gegenwart wie Ambivalenz, Unsicherheit und Vergänglichkeit.
Text: Florian Aupor / Foto: Bild: Muntean / Rosenblum © Städel Museum Frankfurt am Main
KulturMeistgelesen
2. Mai 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen