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Franz Erhard Walther im Städelgarten
Von Schreitsockeln und Standstellen
Dieser Künstler sprüht vor Anekdoten. Etwa darüber, wie er vor 40 Jahren in Frankfurt Unverständnis über seine Arbeit erntete. Es geht um die art informel - und darum, wie sie Betrachter zum Teil der Kunst macht.
Franz Erhard Walther sieht nach einem gemütlichen Typ aus. Er spricht auch so, seine Sprache beherbergt eine gewisse Grundfröhlichkeit. Gut, es ist ja auch ein schöner Tag. Seine Kunst, Werke, die 40 Jahre alt sind, liegen im Garten des Städel Museums, liegen zu Füßen der Städelschule, jener Schule, aus der er einst verbannt wurde. "Das war im Sommer 1961, da bekam ich einen Brief, ich solle meine Sachen abholen." Keine Erklärung, nichts weiter. Der stellvertretende Leiter der Schule, Ernst Holzinger, damals auch Direktor des Städelmuseums, sagt ihm später, er habe halt die Autoritäten achten sollen und lieber studieren. "Ich hab unkonventionell gearbeitet", sagt Walther entschuldigend, er habe sich eben nicht an den Lehrplan gehalten oder daran, was die Professoren verlangten. Nachzulesen ist das auch in einem Schriftsatz aus der Städelschule, den ihm seine Frau vor Jahren zu Weihnachten schenkte, dort war zu lesen, seine Werke seien nichts weiter als völlig formlose Dinge, seine Bilder Farbgerinsel.
Er ging dann nach Düsseldorf, lustige Storys gibt es da zu erzählen vom "damals völlig unbekannten Beuys", schließlich nach New York, dort kam seine Kunst besser an. Aber nicht beim Publikum, sondern bei den Künstlern. "Man kannte sich, schnell sprach sich rum, dass da dieser Deutsche war, der ganz verrücktes Zeug machte, bei dem Publikum partizipieren sollte." Eine Ausstellung im Moma im Jahre 1969 war für Franz Erhard Walther der Durchbruch.
Und nun, im Städelgarten, geht es immer noch um die Interaktion, rostige Metallstelen, hingelegt, man kann sich hinstellen und den Blick in die Ferne lenken, oder zur Seite schreiten. "Material ist der eigene Körper", sagt Erhardt über seine Kunst. Muss man mal ausprobieren. Und drüber nachdenken, was an dieser formlosen Kunst Kunst ist, was die Form dieser Kunst dann doch ausmacht.
>> Franz Erhard Walther. Schreitsockel und Standstellen
Ausstellung im Städelgarten, bis 23. November, Eintritt frei.
Er ging dann nach Düsseldorf, lustige Storys gibt es da zu erzählen vom "damals völlig unbekannten Beuys", schließlich nach New York, dort kam seine Kunst besser an. Aber nicht beim Publikum, sondern bei den Künstlern. "Man kannte sich, schnell sprach sich rum, dass da dieser Deutsche war, der ganz verrücktes Zeug machte, bei dem Publikum partizipieren sollte." Eine Ausstellung im Moma im Jahre 1969 war für Franz Erhard Walther der Durchbruch.
Und nun, im Städelgarten, geht es immer noch um die Interaktion, rostige Metallstelen, hingelegt, man kann sich hinstellen und den Blick in die Ferne lenken, oder zur Seite schreiten. "Material ist der eigene Körper", sagt Erhardt über seine Kunst. Muss man mal ausprobieren. Und drüber nachdenken, was an dieser formlosen Kunst Kunst ist, was die Form dieser Kunst dann doch ausmacht.
>> Franz Erhard Walther. Schreitsockel und Standstellen
Ausstellung im Städelgarten, bis 23. November, Eintritt frei.
Web: www.staedelmuseum.de
17. September 2014, 12.05 Uhr
Nils Bremer
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