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"Die Sprache der Bundesrepublik ist Deutsch"
Dieser Satz soll ins Grundgesetz, so hat es die CDU beschlossen, auch wenn in ihren eigenen Reihen der Protest nicht gering ist. Sogar die Kanzlerin hat sich zu Wort gemeldet: "Ich persönlich finde es nicht gut, alles ins Grundgesetz zu schreiben." Ich übrigens auch nicht. Denn wenn im Grundgesetz alles drinstehen würde, hieße es ja Internet.
Außerdem sollte man nicht noch einen schwäbelnden Bundesinnenminister diskriminieren. Der hat mit der Verfassung ja eh schon Probleme genug, etwa jenes, ob sein geliebtes, über die Jahre gehegtes BKA-Gesetz mit Grundrechten der Bürger kollidieren könnten. Roland Kotz... verzeihung: Roland Koch jedenfalls weiß aus eigener Erfahrung, dass man mit der Beschwörung des Deutschen Landtagswahlkämpfe gewinnen (siehe 1999) oder krachend verlieren kann (siehe 2008). Vielleicht sagt er deshalb nichts dazu. Im Saarland hingegen ist die deutsche Welt noch in Ordnung. Da will jemand Ministerpräsident werden, der Peter Müller heißt. Peter Müller! Deutscher geht's eigentlich nicht mehr. Er versucht es mit der Koch-Masche - immer schön deutschnational und die Fahne hochgehalten. Deutschland muss deutsch bleiben. Oder, um es anders, auf Müllerdeutsch zu sagen: "Deutsch ist Deutsch sprechen und deutsche Identität." Genau, Deutsch ist deutsche Identität, schön gesagt. Dass Herr Müller dafür Beifall von der Integrationsbeauftragten erhält ist ja irgendwie klar, denn die ist auch Christdemokratin: "Deutsch ist das Band, das uns verbindet", dichtet Maria Böhmer.
Hoffen wir mal, dass das Grundgesetz tatsächlich entsprechend geändert wird. Denn dann wird in Deutschland auch künftig deutsch gesprochen. Und wer sich nicht dran hält, wird vom Verfassungsschutz überwacht. Das würde dann sogar Herrn Schäuble gefallen.
3. Dezember 2008, 16.44 Uhr
Nils Bremer
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