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Ausstellung im Gallus Theater
Alles nur Karikatur
Eine Ausstellung im Gallus Theater verbindet zwei Thematiken, die momentan viel diskutiert werden. „Alles nur Karikatur“ zeigt die besten Karikaturen von internationalen Künstlern zum Thema Flüchtlinge.
Karikaturen genießen eine besondere Freiheit. Wie keine andere Darstellungsform können sie sich überspitzt, kritisch und provokant mit sensiblen Themen auseinandersetzen. Durch die Anschläge auf die französische Satirezeitung Charlie Hebdo wurde auch die Diskussion wieder angestoßen, wie weit man mit satirischen Karikaturen gehen darf, und ob es Tabus geben sollte. Unabhängig davon erscheint die deutsch-türkische satirische Monatsschrift „Don Quichotte“ bereist seit über zehn Jahren. Themen sind Einwanderung, Heimat und Zugehörigkeit. Unregelmäßig veranstaltet das Magazin Wettbewerbe, einer drehte sich um die Thematik „Migration“. Eine Auswahl der eingereichten Karikaturen werden noch bis zum 8. Mai im Gallus Theater ausgestellt. „Alles nur Karikatur“ lautet der Titel der Schau, die vom Verein "Orada!" organisiert wurde.
Die Mittel sind oft einfach, aber wirkungsvoll. Ein Bild zeigt etwa einen Mann mit Koffer, der große, eindrucksvolle Fußabdrücke hinterlässt. Nachdem er eine Grenze – gezeichnet als einfache gestrichelte Linie – überquert hat, schrumpfen seine Fußstampfen plötzlich um ein Vielfaches. Migration bedeutet eben immer auch einen Statusverlust. Ein anderes Bild setzt sich mit den Irrsinn der Bürokratie auseinander. Ein Mann sitzt in einem Boot, um ihn herum strecken ihm halb ertrunkene Menschen die Hände entgegen – und er reicht ihnen nur ein Formular und einen Stift zum unterschreiben. „Man kann die Bilder aus mehreren Blickwinkeln betrachten, etwa aus dem politischen und aus persönlichen“, erläutert Initiator Cihad Taskin. Die Fragen, die die Bilder aufwerfen sollen, sind: Warum verlassen Menschen ihre Heimat und warum können die Länder, in die sie flüchten, diese Menschen oft nicht richtig aufnehmen? Die Karikaturen stammen aus der ganzen Welt – Künstler aus Polen, Italien, Iran, der Türkei und vielen anderen Ländern beteiligten sich.
„Karikaturen sind heute so wichtig wie nie zuvor“, sagte Integrationsdezernentin Eskandari-Grünberg (Grüne) bei der Eröffnung. Sie lobte die Arbeiten, in denen „viele Erlebnisse und eine Menge Erfahrung“ stecke. Auch sprach sie die Anschläge in Frankreich an, betonte aber, dass die Gefahr, Gefühle zu verletzen immer bestünde. „Aber das ist nicht entscheidend, sondern dass die Kunst eine Platform für Diskussionen bietet.“
Die Mittel sind oft einfach, aber wirkungsvoll. Ein Bild zeigt etwa einen Mann mit Koffer, der große, eindrucksvolle Fußabdrücke hinterlässt. Nachdem er eine Grenze – gezeichnet als einfache gestrichelte Linie – überquert hat, schrumpfen seine Fußstampfen plötzlich um ein Vielfaches. Migration bedeutet eben immer auch einen Statusverlust. Ein anderes Bild setzt sich mit den Irrsinn der Bürokratie auseinander. Ein Mann sitzt in einem Boot, um ihn herum strecken ihm halb ertrunkene Menschen die Hände entgegen – und er reicht ihnen nur ein Formular und einen Stift zum unterschreiben. „Man kann die Bilder aus mehreren Blickwinkeln betrachten, etwa aus dem politischen und aus persönlichen“, erläutert Initiator Cihad Taskin. Die Fragen, die die Bilder aufwerfen sollen, sind: Warum verlassen Menschen ihre Heimat und warum können die Länder, in die sie flüchten, diese Menschen oft nicht richtig aufnehmen? Die Karikaturen stammen aus der ganzen Welt – Künstler aus Polen, Italien, Iran, der Türkei und vielen anderen Ländern beteiligten sich.
„Karikaturen sind heute so wichtig wie nie zuvor“, sagte Integrationsdezernentin Eskandari-Grünberg (Grüne) bei der Eröffnung. Sie lobte die Arbeiten, in denen „viele Erlebnisse und eine Menge Erfahrung“ stecke. Auch sprach sie die Anschläge in Frankreich an, betonte aber, dass die Gefahr, Gefühle zu verletzen immer bestünde. „Aber das ist nicht entscheidend, sondern dass die Kunst eine Platform für Diskussionen bietet.“
15. April 2015, 11.21 Uhr
Christina Weber
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Museum Angewandte Kunst
Neue Ausstellung verbindet Kunst mit Wissenschaft
Im Museum Angewandte Kunst wird aktuell die Ausstellung „CONTACT ZONES – Pamela Breda, Victoria Keddie, Sajan Mani“ gezeigt. Die drei Künstler schaffen mit ihren Arbeiten den Zugang zur Wissenschaft.
Text: Loreena Willner / Foto: CONTACT ZONES – Pamela Breda, Victoria Keddie, Sajan Mani, Foto: Günzel/Rademacher © Museum Angewandte Kunst
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