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Foto: Museumsstiftung Post und Telekommunikation
Foto: Museumsstiftung Post und Telekommunikation

Ausstellung "Netze des Krieges"

Medien als Waffen

Das Museum für Kommunikation zeigt, welche Rolle Medien im Ersten Weltkrieg gespielt haben. Auch Zensur und Propaganda wurden eingesetzt. Zu sehen sind Exponate zu Feldpost, Telefonie, Telegrafie, Foto und Film.
Im Jahr 1917 wird der Abiturient Hanning Schröder an der Westfront von einem Granatsplitter getroffen. Er überlebt – weil das Geschoss in einem Packen Feldpostbriefe steckenbleibt, den der junge Mann in der Brusttasche seiner Uniform trägt. „Feldpostbriefe waren nicht nur Lebens- sondern auch Überlebenszeichen im Ersten Weltkrieg“, sagt Veit Didczuneit, Kurator der Ausstellung „Netze des Krieges. Kommunikation 1914/18“. Nachdem sie zuerst im Museum für Kommunikation in Berlin gezeigt wurde, ist sie nun im Frankfurter Pendant zu sehen.

In einer multimedialen Präsentation mit vielen Originalstücken – wie dem Feldpostpaket mit Granatsplitter – wird dargestellt, wie und womit im Ersten Weltkrieg kommuniziert wurde. Denn die Technik spielte nicht nur auf dem Gebiet der Waffen eine große Rolle, sondern auch bei den Medien. Zum ersten Mal wurde ein Krieg ausführlich mit Fotos und Filmen dokumentiert, zum ersten Mal dienten neue Techniken wie Telegrafie, Funk und Telefon als Kommunikationsmittel bei in Gefechten. War die Telegrafie in der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts noch das "kommunikative Rückgrat", so heißt es im Begleitbuch, löste das Telefon dieses Medium bald ab. Sechs Millionen Kilometer Telefonleitungen wurden damals im Deutschen Kaiserreich gelegt - das größte Netz der Welt. Die Ausstellung macht deutlich, dass letztendlich auch Medien als Waffen eingesetzt wurden und dass ihr Einsatz den Krieg erst so groß und lang machte.

Propaganda im Medienkrieg

Ein Sinnbild dafür ist die Maschinengewehrkamera, ein grauer Kasten mit langem Objektiv. Optisch wirkte sie wie eine Waffe, tatsächlich konnte man mit ihr nur Bilder schießen, zehn pro Sekunde. So diente sie für Erkundungsfotos im Gelände ebenso wie als Zielgerät für Piloten. Mit der MG-Kamera wurde überprüft, wie zielgenau die Schützen waren, wenn sie Flugzeuge abschossen.

Dass der Erste Weltkrieg auch ein Medienkrieg war, zeigt die Ausstellung mit ihrer Propaganda-Abteilung. Die erste Wochenschau erschien im Oktober 1914. Zunächst begeistert aufgenommen, wurde dem deutschen Publikum bald klar, dass die Bilder, die sie von der Front zu sehen bekamen, mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun hatten.

Brieftauben kamen durch
Trotz des großen Einsatzes von moderner Technik spielten auch alte Medien eine große Rolle. Dazu zählt die Feldpost: Etwa 29 Milliarden Sendungen beförderte die Feldpost zur und von der Front – nicht ohne die Briefe vorher zu zensieren. In der Ausstellung lassen sich in analoger wie digitaler Form Feldpostbriefe von Soldaten lesen. Aber auch Meldehunde und Brieftauben wurden benutzt, um Nachrichten zu übermitteln. Tauben hatten dabei Erfolgschancen von 95 Prozent, ihre Ziele zu erreichen. Hunde waren da weniger aussichtsreich.

Im Begleitprogramm werden Stadtbegehungen zu Frankfurt im Ersten Weltkrieg angeboten. Am 19. April geht es bei einer Führung mit anschließendem Vortrag und Gespräch um Feldpostbriefe. Am 28. Mai wird der Stadtführer und Stadtteilhistoriker Dieter Wesp einen Lichtbildervortrag über Frankfurt im Ersten Weltkrieg halten. Am ersten Juniwochenende findet eine Exkursion nach Flandern und Nordfrankreich statt.

>> „Netze des Krieges“, bis 28. Juni, Museum für Kommunikation, Schaumainkai 53, Di-Fr 9-18 Uhr, Sa/So 11-19 Uhr. Eintritt 3 Euro (ab 16 Jahren), 1,50 Euro ab sechs Jahren.
 
5. März 2015, 11.00 Uhr
Lukas Gedziorowski
 
 
Fotogalerie:
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