Am Samstag fand der diesjährige Christopher Street Day (CSD) in Frankfurt statt. Rund 8200 Feiernde haben auf dem Römerberg und in der Innenstadt friedlich für die Rechte der LGBTQI*-Community demonstriert.
Margaux Adam /
Unter dem Motto „Vielfalt schützen per Gesetz. Nicht erst morgen, sondern jetzt“ begann der diesjährige CSD in Frankfurt am Samstag mit einem Musikprogramm und dem symbolischen Hissen der Regenborgenflagge am Römerberg – mit zunächst 2000 Teilnehmenden. Nach den Redebeiträgen von Kai Klose (Bündnis 90/Die Grünen), Hessens Minister für Soziales und Integration, und der amtierenden Integrationsdezernentin Sylvia Weber (SPD), gab es im Anschluss eine von der Aidshilfe organisierte Schweigeminute für die in Frankfurt an Aids verstorbenen Menschen, zu der traditionsgemäß schwarze Luftballons steigen gelassen wurden. Gegen 12.30 Uhr setzte sich schließlich der Fußmarsch über die Konstablerwache hin zum Eschenheimer Tor, vorbei an der Alten Oper Richtung Hauptwache in Gang. Das Ende der Parade wurde in der Töngesgasse gefeiert – bis dahin hatten sich 8200 Teilnehmenden versammelt, wie die Polizei Frankfurt am Samstag twitterte.
„Alles friedlich, stark!“, twitterte die Frankfurter Polizei gegen Mittag und bedankte sich im Anschluss für die friedliche Fußdemo. Aufgrund der anhaltenden Pandemie galten bei der Parade Hygieneregeln wie das Einhalten von Mindestabständen sowie das Tragen von Masken, auf die die Veranstaltenden im Vorfeld hingewiesen haben.
Im vergangene Jahr musste der CSD noch coronabedingt deutlich eingeschränkt werden und fand lediglich als Autokorso mit einer kleinen Kundgebung auf dem Römerberg statt. Doch auch in diesem Jahr war eine Rückkehr zur ursprünglichen Größe aufgrund der Pandemie noch nicht voll möglich. Sichtbarkeit und Präsenz für Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgender seien jedoch nach wie vor wichtig, wie Andreas Gerlach, Vorstandsmitglied des CSD Frankfurt im Interview mit dem JOURNAL FRANKFURT mitteilte. „Es ist immens wichtig, wenigstens einmal im Jahr raus auf die Straßen zu gehen, sich sichtbar zu machen und als CSD zu sagen ‚Wir sind da‘.“ Man habe zwar inzwischen Fortschritte erzielt, was die Rechte betrifft, so Gerlach, komplett gleichgestellt sei man aber noch lange nicht „und das wollen und müssen wir zeigen und propagieren“.