Bernd Grünewald ist seit Mittwoch Stiftungsprofessor der Polytechnischen Gesellschaft Frankfurt am Main. Die Stelle ist mit 100.000 Euro jährlich finanziert und zunächst auf sechs Jahre befristet. In dieser Zeit wird sich Grünewald am Oberurseler Institut für Bienenkunde mit der Neurobiologie der Honigbiene befassen. Das Lern- und Riechverhalten des fleißigen Insekts steht im Fokus der Forschungsarbeit. Dabei soll das hochentwickelte Sozialverhalten der Honigbiene, die Verarbeitung von Riecheindrücken im nur wenige Kubikmillimeter großen Bienen-Gehirn sowie die nervliche Basis der spektakulären Verständigung beim Auffinden von Futterquellen (Schwänzeltanz) untersucht werden.
Grünewald, der von der Freien Universität Berlin an den Main wechselt, wurde 1962 in Remscheid geboren und studierte an der Universität Regensburg Biologie und Psychologie. Der Insektenkunde wandte er sich bereits während seines Studiums zu. Seine Diplomarbeit verfasste er über die Lichtwahrnehmung von Schmetterlingen. 1995 promovierte er an der Freien Universität Berlin, wo er sich 2005 habilitierte. Längere Auslandsaufenthalte führten Grünewald an die Universität Zürich, die Rijksuniversiteit Groningen (Niederlande) sowie an die Arizona Research Laboratories in Tucson (USA).
Das von der Polytechnischen Gesellschaft gegründete Frankfurter Institut für Bienenkunde ist seit seiner Eröffnung 1937 ein international beachtetes Zentrum der Erforschung von Bienen und verwandten Insekten. Seit 1963 besteht ein Kooperationsvertrag zwischen Polytechnischer Gesellschaft und der Goethe-Universität.