Vor 80 Jahren endete der Zweite Weltkrieg und die NS-Diktatur in Deutschland. Einige Frankfurter Gruppen wollen an die Befreiung erinnern - durch eine Gedenkstunde und Aktionstag.
Jannis Seelbach /
Zahlreiche Initiativen, Gewerkschaften und politische Parteien wollen am 8. Mai den Tag der Befreiung feiern. „FridaysForFutureFrankfurt“ (FFF), der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), der Verband der PartisanInnen Italiens (ANPI) und Die Linke, Fraktion im Römer, sind nur einige der Organisatoren. Das Motto, unter dem sich die Gruppen zusammengefunden haben: „Der 8. Mai 1945 verpflichtet: Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus!“ Unterstützt werden sie vom Frankfurter Kulturamt.
Organisationen fordern Umdenken
In Erinnerung an die „die Chancen und Hoffnungen“ des Tages, stellen die Gruppen auch Forderungen. Würde es gelingen, den Grundätzen der Charta der Vereinten Nationen mehr Geltung zu verschaffen, könne „eine Welt des Friedens und der Freiheit“ aufgebaut werden, so die Gruppen. Zudem wird „Friedensfähigkeit und Diplomatie statt Kriegstüchtigkeit und Aufrüstung“ gefordert. Weiter ist den Gruppen ein Verbot der AfD, Investitionen in Klimaschutz, Gesundheit, soziale Sicherheit, Bildung, und Rente wichtig. Die Organisatoren stellen fest: „Der 8. Mai muss Feiertag werden!“
Tag voller Aktionen geplant
Deshalb sei die Frankfurter Bevölkerung eingeladen, am 8. Mai den Tag der Befreiung zu feiern. Geplant sei ein vielfältiges Programm auf dem Römerberg. Dort startet um 14 Uhr die Veranstaltung mit einem „Antifaschistischen Infomarkt“, bei dem sich Organisationen und Initiativen vorstellen. Um 15:30 Uhr wird am Mahnmal an der Paulskirche ein Kranz niedergelegt und eine halbe Stunde später startet die „Befreiungsfeier“ auf dem Römerberg. Einige Stadtverordnete werden die Anwesenden begrüßen. Im Anschluss lesen Schüler aus Briefen von NS-Verfolgten. In einer Gesprächsrunde zum 8. Mai diskutieren Ulrike Eifler (IG Metall, Mitinitiatorin des Aufrufs „Gewerkschafterin gegen Aufrüstung und Krieg“) und Dieter Hooge (ehemaliger Frankfurter Gewerkschaftssekretär) miteinander, Ende der Veranstaltung ist 19 Uhr.
Gedenkstunde in der Paulskirche
Um 11 Uhr lädt die Stadt Frankfurt zu einer Gedenkstunde in die Paulskirche ein. Dort werden Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) und Brian Heath, Generalkonsul der Vereinigten Staaten von Amerika die Gäste begrüßen. Im Anschluss hält Michael Fleiter, Mitglied der Frankfurter Historischen Kommission, einen Vortrag mit dem Titel „Frankfurt am Main im Zentrum der amerikanischen Nachkriegspolitik“. Nach dem Vortrag folgen eine Lesung und ein Dialog mit dem Zeitzeugen Hans Mattern. Anschließend legen die Teilnehmer einen Kranz am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialistischen Terrors ab.
Info Bürgerinnen und Bürger, die an der Veranstaltung teilnehmen möchten, können sich bis Dienstag, 6. Mai, per E-Mail an protokoll@stadt-frankfurt.de unter Angabe ihres vollständigen Namens, ihrer Anschrift und ihres Geburtsdatums anmelden. Einlass erhalten die angemeldeten Personen unter Vorlage ihres Personalausweises. Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr, Einlass ist um 10.15 Uhr.