Die Stuttgarter Regisseure und Drehbuchautoren Michael Roesch und Peter Scheerer haben den Sprung nach Hollywood geschafft, und für Til Schweiger und "Spider Man"-Regisseur Sam Raimi gearbeitet. Diesen Herbst erscheinen gleich drei ihrer Filme in Deutschland.
Es ist der Traum eines jeden Drehbuchautors: Ein Buch zu entwickeln, das mit dem größten deutschen Star Til Schweiger verfilmt wird, und das über das Hollywood-Studio 20th Century Fox in über 200 Kinos gestartet wird. Für die aus dem baden-württembergischen Heilbronn und Stuttgart stammenden Autoren und Regisseure Peter Scheerer und Michael Roesch hat sich der Traum von der Traumfabrik erfüllt.
"Als uns Regisseur Uwe Boll vor über drei Jahren beauftragt hatte, das Script zu schreiben, war noch nicht einmal das Videospiel erschienen, auf dem der Film basiert", erzählt Michael Roesch. "Aber wir waren alle von dem Spiel begeistert, das damals neue Maßstäbe setzte", fügt Peter Scheerer hinzu. Das Videospiel "Far Cry" wurde schließlich zu einem der größten Spiele-Hits des Jahres, ein Sensationserfolg, mit dem niemand gerechnet hatte, und Regisseur Boll konnte Schweiger als Star und eine ganze Reihe prominenter Nebendarsteller gewinnen.
Doch Roesch und Scheerer hatten sich schon lange vor "Far Cry" auf den weiten Weg nach Hollywood gemacht: Freunde seit der Grundschulzeit in Heilbronn, begannen sie mit 12 Jahren eigene Kurzfilme mit einer alten Super-8-Kamera zu drehen, als Schauspieler wurden Klassenkameraden rekrutiert. Schon bald begannen Scheerer und Roesch Drehbücher professionell zu entwickeln, und konnten noch während der Studienzeit erste Drehbücher verkaufen.
Über Vancouver gelangten sie schließlich nach Hollywood, und konnten mit dem Vampirfilm "Brotherhood of Blood" ihr Regiedebüt verwirklichen. Mit einem Minimalbudget von wenigen hundertausend Euro gedreht, und mit Horror-Größen wie Sid Haig und Ken Foree geschickt besetzt, begann der clevere Horror-Thriller die Runde in Hollywood zu machen, um schließlich sogar das Interesse von Star-Regisseur Sam Raimi ("Spider-Man") zu wecken. Raimi, der einst selbst mit kleinen Horror-Filmen begonnen hatte, bringt den Film nun im Oktober über sein neues Label "Ghost House Underground" über Lionsgate in den USA heraus - ein Ritterschlag für die Nachwuchs-Regisseure.
Auch Produzent Uwe Boll (Foto) war von dem Erstlingswerk begeistert - und vertraute Scheerer und Roesch die Regie für "Alone in the Dark 2" an - die Fortsetzung zu dem Erfolgsfilm mit Christian Slater und Steven Dorff.
In Deutschland kommen nun alle drei Filme innerhalb weniger Wochen heraus - "Far Cry" startete am 2. Oktober in 200 Kinos, "Brotherhood of Blood" wird von Splendid am 24. September auf DVD veröffentlicht, im November folgt dann "Alone in the Dark 2".
Für die deutschen Nachwuchs-Regisseure kein Anlaß zum innehalten: "Wir arbeiten bereits an den Drehbüchern für zwei neue Projekte", berichtet Peter Scheerer. "Wir hatten großes Glück, das "Brotherhood of Blood" gut ankam, das hat uns einige Türen geöffnet", erzählt Michael Roesch.