Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! An dieses Motto halten sich auch die Teilnehmer des 16. JPMorgan Chase Corporate Challenge (JPMCCC), ein Wettlauf, der heute Abend in Frankfurt startet. Denn bevor die Läufer den sportlichen Einsatz an extra errichteten „Party-Points“ gebührend begießen können, müssen sie die 5,6 Kilometer lange Strecke quer durch die Frankfurter Innenstadt erst einmal erfolgreich bewältigen.
Das Sportspektakel gilt als größter Laufwettbewerb weltweit und wird in insgesamt zwölf Städten von Johannesburg über Sydney bis New York ausgetragen. Da darf Frankfurt natürlich keinesfalls fehlen. Alleine hier gehen über 73.000 Teilnehmer an den Start. Doch wer einen typischen Stadtlauf mit verbissenen Läufermienen erwartet, irrt. Einzelstarts sind nicht gerne gesehen. Statt dessen stehen Teamgeist und Kollegialität im Vordergrund. Also graben Firmen, Behörden und Finanzinstitute ihre besten Sportler aus und appellieren mal nicht an steigenden Umsatz, sondern sportlichen Kampfgeist. Bei dem Firmenlauf notiert jeder Teilnehmer seine Laufzeit außerdem selbst. Kontrolliert werden die Angaben erst im Nachhinein durch Videoaufnahmen des Ziellaufs. Der Firmenlauf, der auf die drittgrößte amerikanische Bank JP Morgan zurückgeht und erstmals im Jahre 1977 stattfand, verschreibt sich in erster Linie sozialen Zwecken. 222.000 Euro Spendengeld fließen jedes Jahr in die Förderung sozialer Projekte, die in Kooperation mit der Deutschen Sporthilfe ausgewählt werden.
Eines ist sicher: Wenn heute Abend um halb acht die Startglocken läuten, haben die Organisatoren alle Hände voll zu tun. Schließlich gilt es, bei den Unmengen von Läufern, Zuschauern und Helfern den Überblick zu bewahren. Gestartet wird deshalb zeitversetzt und in zwei Blocks ab Hochstraße und Börsenstraße. Am Eschenheimer Turm vereinigen sich dann beide Gruppen und kämpfen sich von der Eschersheimer Landstraße über Bremer Straße, Reuterweg, Mainzer Landstraße und Friedrich-Ebert-Anlage bis zur Zielgeraden auf der Senckenberganlage vor.
Bei Ereignissen solcher Größenordnung bleiben Behinderungen im Straßenverkehr natürlich nicht aus. Vor allem dann nicht, wenn auf dem Roßmarkt zeitgleich das EM-Fieber tobt: Gut 10.000 Fußballfans werden bei den Spielen Tschechien- Portugal (18 Uhr) und Schweiz- Türkei (20.45 Uhr) erwartet. Die Polizei empfiehlt Autofahrern, die Innenstadt möglichst weiträumig zu umfahren. Neben dem eigentlichen Streckenverlauf ist vor allem auf der Bockenheimer Landstraße bis 23 Uhr mit erheblichen Behinderungen zu rechnen. Die betroffenen Buslinien 32, 36 und 50 werden zwischen 18.30 Uhr und 22.30 Uhr umgeleitet. S- und U-Bahnen sind nicht betroffen, werden aber mit zusätzlichen Sitzplatzkapazitäten ausgestattet, um Anreisende und Teilnehmer sicher ans Ziel zu bringen.
Für Anwohner haben die Veranstalter ein Bürgertelefon eingerichtet: 0170-7045309. Verkehrsteilnehmer können sich unter 0160-2561658 informieren.