Vor allem in den 90-Jahren hatte der Schweizer René Baumann alias DJ BoBo einen enormen Erfolg in Deutschland vorzuweisen. Doch auch jetzt ist seine Fanbasis enorm, wie eine gut gefüllte Festhalle anlässlich seiner Jubiläumstour bewies.
Gero Nimo /
Eine Zeitlang wurden die 90er-Jahre vom Eurodance dominiert. Einfache Texte, wummernder Elektobeat gemischt mit einem eingängigen Refrain und mitunter miesen Rapeinlagen, waren die Merkmale dieser Musikrichtung. Auch DJ BoBo trug das ein oder andere Lied zu dieser Musikgattung bei. Und ist sich bis heute diesem Stil fast treu geblieben. 20 Jahre lang macht der Schweizer nun Musik. Und das sollte mit der Dancing Las Vegas Tour auch ordentlich gefeiert werden. Natürlich erwartete man auch Klassiker wie „There's a Party“, „Somebody Dance With Me“, „Freedom“ und „Everybody“. Über seine, mitunter spektakulären, Bühnenshow hatte man schon einiges gehört und auch gesehen.
Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk fing die Show an. Die „O Fortuna“ von Carl Orff wurde aus den Lautsprechern geschmettert. DJ BoBo und Las Vegas verbindet man nicht mit diesem Meisterwerk. Auf einer Leinwand wurden die 20-jährige Bühnenhistorie präsentiert. Die letzten Trommel- und Beckenschläge verstummten und ein Knall, der fallende Vorhang und eine leicht verzerrte Singstimme von DJ BoBo startete das Konzert. „Viva Las Vegas“ war der passende Eröffnungssong, während einige noch angestrengt auf der Bühne nach ihrem Held Ausschau hielten, bahnte sich der Musiker seinen Weg von hinten zur Bühne. Hände wurden abgeklatscht und einmal auf der Bühne, ließ DJ BoBo dann auch nichts mehr anbrennen, ausser wohl dosierte Pyroeffekte und ab und an ein kleines Feuerwerk, was barbarisch nach Schwefel stank. Das Publikum in der fast ausverkaufte Festhalle, in der vollständig bestuhlten Gudd Stubb waren nur noch vereinzelt Sitzplätze leer geblieben, war von Anfang an mit dabei, Hände klatschten oder wedelten in der Luft hin und her. Wenn der Schweizer nicht auf der Bühne war, gab es zum Beispiel eine Wassertanzeinlage zu „What a Feeling“, mit passender Flashdance-Tanzeinlage oder die Vorband sang ein DJ-BoBo-Medley. Auch hier jubelte und schrie das Publikum frenetisch. Es gibt also nicht nur einen „Partysong, that makes the party going on“. Wenn nicht gesungen wurde, gab es kleinere Moderationen von DJ BoBo, doch meistens dirigierte er sein Publikum an, jenen Tanzschritt auszuprobieren, hier eine La-Ola-Welle zu starten, mit den Händen mal schnell von links nach rechts, dann wieder schneller zu wedeln. Am Ende wirkte das zwar alles etwas nervig, doch jeder machte fröhlich mit und verließ am Ende des Konzert die Festhalle mit einem seeligen Lächeln.