Am Aschermittwoch ist alles vorbei. Ein Grund mehr für die Narren in „Klaa Paris“ nochmal richtig auf die Pauke zu hauen. Mehr als 100 000 Zuschauer zog der Heddernheimer Faschingszug am Dienstag in die Sonne.
Melanie Welters /
Der Faschingsmarathon war nach seinem Höhepunkt am Rosenmontag schon fast vorbei, doch vielerorts setzten die Jecken noch eins drauf. Pünktlich um 14.31 Uhr ging’s in Frankfurts Faschings-Hochburg Heddernheim, alias „Klaa Paris“, los. Eröffnet wurde der Zug zum 172. Mal traditionell mit elf Kanonenschüssen. Ganz nach dem Motto „lustig, närrisch, selbstgemacht“ zogen 111 bunte Wagen zwei Stunden lang mit viel Tamtam kreuz und quer durch den Stadtteil. Von WikiLeaks bis E10 war alles dabei. Damit sich der Zug nicht selbst in die Quere kommen konnte, war der Streckenverlauf etwas anders als in den letzten Jahren. Diesmal startete der Kult-Umzug in der Römerstadt. Bei Sonnenschein und blauem Himmel lockte der drei Kilometer lange närrische Lindwurm weit mehr als 100 000 Zuschauer in die Gassen von Klaa Paris. Jens Lüdicke von der Zuggemeinschaft sprach von einem der besucherreichsten Umzüge überhaupt. Das gute Wetter hatte dazu einen ordentlichen Beitrag geleistet, doch so spät wie in diesem Jahr wird Fasching erst mal nicht mehr liegen. Hoch her ging es am Faschingsdienstag auch bei Bulle und Bär. Für einen Tag im Jahr hatten hier die Narren das Zepter in der Hand. Rund um die Dax-Kurve wurde es bunt, auch die eine oder andere Polonaise zog übers sonst spaßferne Börsenparkett. Zum traditionellen Börsenfasching schlüpften zahlreiche Händler ausnahmsweise raus aus dem Anzug und rein in verrückte Kostüme, viele Börsianer kamen jedoch gewohnt seriös mit Hemd und Krawatte. Heute – am Aschermittwoch – ist alles vorbei, die Kostüme verschwinden bis zum 11.11. wieder im Keller und nach der 5. Jahreszeit ist Fasten angesagt.