Auch in Hessen sind die Meinungen bezüglich einer staatlichen Beteiligung bei Opel gespalten. „Der Staat ist nicht der bessere Unternehmer“, stellte Ministerpräsident Roland Koch fest. Demnach dürfe man gegen das Verschwinden des Automobilkonzerns „nicht jedes Mittel ergreifen“. Ganz andere Töne schlägt der SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel an: „Wir wollen, dass alles Mögliche und Verantwortbare getan wird, um die Zukunft des Hochtechnologie-Standortes und Zehntausende von Arbeitsplätzen zu retten.“ Schließlich sei die Zukunft des Unternehmens „für Hessen und für ganz Deutschland von entscheidender Bedeutung“. Bundeskanzlerin Angela Merkel zweifelt hingegen an der Systemrelevanz von Opel.
Laut einer Umfrage des ZDF-Politbarometers lehnt mit 56 Prozent auch die Mehrheit der wahlberechtigten Bundesbürger eine Staatsbeteiligung bei Opel ab. Ein ähnliches Ergebnis weisen auch die Anhänger von CDU/CSU, FDP und den Grünen auf. Einzig die Wähler der Linken stimmten mit 56 Prozent für eine staatliche Unterstützung, während die befragten SPD-Anhänger ohne eindeutiges Ergebnis dastehen: 46 Prozent von ihnen stimmten für, 48 gegen eine Beteiligung.
Am kommenden Montag soll im Bundeskanzleramt ein Krisengipfel mit dem Vorstand von Opel stattfinden. Am darauffolgenden Tag wird Angela Merkel das Rüsselsheimer Opel-Werk besuchen.