Sanierungsarbeiten bis Mitte 2014

Hauptbahnhof in neuem Glanz

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1,4 Millionen Euro lässt sich die Deutsche Bahn (DB) die Sandsteinsanierung des Frankfurter Hauptbahnhofs kosten. Die Bauarbeiten werden noch bis zum Sommer nächsten Jahres andauern.

lam /

Der Frankfurter Hauptbahnhof wurde 1883 bis 1888 als größte Eisenbahnstation Europas nach einem modifizierten Entwurf von Architekt Hermann Eggert erbaut.

Monumentale Großskulpturen zieren seither das 210 Meter lange, tonnengewölbte Empfangsgebäude. Die Frauengestalten auf der linken Seite stehen für „Eisenindustrie“ und „Handel“, während die Figuren auf der rechten Seite die „Schifffahrt“ und den „Ackerbau“ repräsentieren sollen. Die Bahnhofsuhr in der Mitte der Fassade ist von zwei sitzenden Frauenfiguren umgeben. Diese Szenerie ist einem italienischen Grabmal des Künstlers Michelangelo nachempfunden und wurde in Frankfurt erstmals als Allegorie für Tag und Nacht an einen Hauptbahnhof angebracht. Bestehend aus drei muskulösen Männern, die die Erdkugel tragen, thront hoch oben auf dem Tonnengewölbe die aus Kupfer geformte Figurengruppe „Atlas, die Erdkugel tragend, unterstützt von Dampf und Elektrizität“ des Bildhauers Gustav Herold. Zu Füßen der Atlasgruppe findet sich das Wappen mit dem preußischen Adler. Neben den großen Bauplastiken beherbergt die Fassade zahlreiche kleinere plastische Dekorationselemente wie Akanthusblätter, Muscheln und Voluten.

Im Laufe der vergangenen Jahre - der Bahnhof feiert dieses Jahr sein 125. Jubiläum - hat allerdings der Zahn der Zeit an der Fassade genagt: Moose und Flechten setzten sich an dem Gebäude fest, wodurch die gesamte Fassade durchnässt wurde. Die Folgen sind unter anderem an den einzelnen Figuren sichtbar. Aus Schutz vor herabfällendem Gestein mussten der Figur für Ackerbau die Arme abgenommen werden. Aber auch der städtische Verkehr hat sich durch Rußablagerungen auf dem Gestein bemerkbar gemacht. Damit der denkmalgeschützte Bahnhof wieder in seinem anfänglichen Glanz erstrahlen kann, investiert die Deutsche Bahn 1,4 Millionen Euro in die Sanierung der Sandsteinfassade. Die Flächen werden im Partikel-Strahlverfahren schonend vom Schmutz der vergangenen Jahre befreit, einzelne Fehlstellen mit Spezialmörtel ergänzt und größere Schäden wieder behoben. 15 Personen sind dafür zuständig, die 2.700 Quadratmeter große Natursteinfassade des Haupteingangsportals an der Ostseite des Empfangsgebäudes zu bearbeiten: Über 6,5 Kilometer Fugen werden erneuert, 150 Meter Kupferblech zum Schutz vor eindringendem Wasser installiert und bis zu zwei Tonnen schwere Baustücke angebracht. Bei der Sanierung arbeite die deutsche Bahn eng mit den Mitarbeitern der Denkmalpflege zusammen, erklärte Projektleiter Peter Wötse. Der zur Sanierung verwendete Stein kommt aus den gleichen Steinbrüchen, wie der Heilbronner Sandstein, der zur Zeit der Errichtung des Gebäudes verwendet wurde. Der Austausch erfolge nur dort, wo die Steine stark durch Verwitterung und Versalzung geschädigt seien. „Die Fassade soll nicht totsaniert werden“, erläuterte Wötse.

Bis sich das sanierte Hauptportal der Eingangshalle des Frankfurter Hauptbahnhofs den rund 350.00 Menschen, die täglich den Bahnhof passieren, präsentiert, wird allerdings noch etwas Zeit vergehen: Die Bauarbeiten dauern noch bis Mitte 2014 an.


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