Unglaublich, aber wahr: Bei einer Hausdurchsuchung fühlten sich die Beamten der Frankfurter Polizei wie der Wolf in den Grimm’schen Märchen „Die sieben Geißlein“. In einem Bettkasten und Kleiderschrank hielten sich Männer versteckt.
red /
Wie im Märchen der Gebrüder Grimm „Die sieben Geißlein“ fühlten sich die Polizisten der zentralen Ermittlungsgruppe am vergangenen Freitag, als sie die Wohnung einer algerischen Familie in der Praunheimer Landstraße aufsuchten, um Ermittlungen nachzugehen. Wie die Polizei jetzt mitteilte, klingelten die Beamten an der Haustür. Doch niemand öffnete. Stimmen waren allerdings aus dem Wohnungsinneren zu vernehmen. Nach Klopfen und dem Ruf „Polizei“ öffnete ein 30-jähriger Mann, der behauptete, alleine zu sein. Das glaubten ihm die Beamten nicht und durchsuchten die Wohnung.
Und siehe da, wie im Märchen mit den sieben Geißlein, fanden sie im Bettkasten des Schlafzimmers einen 32-jährigen Algerier, der wegen Haftbefehl gesucht wird und weder Pass noch Aufenthaltsgenehmigung hat. Im Kleiderschrank des Kinderzimmers wurde ein 45 Jahre alter Algerier gefunden, gegen den gleich zwei Haftbefehle vorliegen – wegen einem Verstoß des Betäubungsmittelgesetzes und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Er wurde festgenommen. Letztendlich fanden die Beamten in der Toilettenschüssel noch knapp 80 Gramm Haschisch. Gegen die Wohnungsinhaber wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Beihilfe zum illegalen Aufenthalt durch Wohnraumüberlassung und Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet. Auch dass die Familie während eines mehrwöchigen Algerienurlaubs weiterhin Sozialleistungen bezogen hat, wird Konsequenzen haben.
Einen Uhrenkasten hatte die Familie in ihrer Wohnung übrigens nicht. Und auch wenn der Wolf im Märchen dieses Versteck übersah, den Polizisten wäre dieser Fauxpas mit Sicherheit nicht passiert.