Wenn Rose Kemp, die am Donberstag, 14.6., 20 Uhr in die Brotfabrik nach Frankfurt kommt, ihre Gänsehautstimme erhebt hält man die Luft an, denkt vielleicht noch kurz an PJ Harvey und erliegt dann einfach ihrer Intensität. Dass die Musikerin aus Bristol mit gerade mal 22 Jahren eine solche Ausdruckstiefe und Klangfülle zu entwickeln vermag liegt in der Familie.
Ihre Eltern Maddy Prior und Rick Kemp gehörten zur legendären Folkband Steeleye Span und natürlich sang Rose schon als Kind auf Tourneen mit. Heute erscheint sie mit ihrem kaum begrenzten, zuweilen exzessiven Gesang wie eine weibliche Reinkarnation von Jeff Buckley. Dessen expressive Aufschwünge und melodramatischen Vibratos finden sich in Rose Kemps Songs ebenso wieder das Spiel mit extremer Dynamik zwischen zart gezupften und brachial gedroschenen Gitarren.
Ihr jüngstes Album "A Handful Of Hurricanes" trägt zweifellos einen angemessenen Titel. Im Winter konnte ich Rose Kemp allein mit Loop-Maschine und einigen Effektgeräten in Berlin live erleben – eine ebenso vitale wie präzise a capella-Performance, die das überraschte Publikum fasziniert zurück ließ. Nun kommt Kemp mit kleiner Band auf Tour. Ausrede gilt nicht – von diesem Konzerterlebnis werden Sie wahrscheinlich noch ihren Enkeln erzählen.