Neue Mieter in Moselstraße machen mobil – der Lärm durch nahegelegen Clubs sei unerträglich. Offenbar war ihnen nicht ganz klar, wo sie hingezogen sind. Für den Betreiber des Rough-Dimond Clubs völlig unverständlich.
Christina Weber /
Aufruhr im Bahnhofsviertel – einige neue Mieter sind offenbar entrüstet, dass in diesem Stadtteil auch mal gefeiert wird und beschweren sich wegen Ruhestörung. In einem Haus in der Moselstraße hängt seit kurzer Zeit ein Zettel. Auf diese Weise wollen Zugezogene darauf aufmerksam machen, das aus Locations wie dem Club 44, dem Coco Loco und dem Rough-Diamond Lärm zu vernehmen ist. „Das akzeptieren wir nicht länger. Wir wehren uns jetzt dagegen und möchten Sie ermutigen, mitzumachen“, heißt es dort. Aufgeführt wird auch die Nummer des Ordnungsamtes, an das man sich wenden solle.
Bleibt die Frage, mit welcher Erwartung die Lärmgeplagten ins Bahnhofsviertel gezogen sind. Walter Sternad, Betreiber des Rough-Diamond Clubs bringt wenig Verständnis für die Situation auf. „Ich betreibe den Laden nun seit acht Jahren – und es gab nie Beschwerden“, sagt er. Außerdem habe er Lautstärkeregler an seinen Anlagen, gab er an. So sei garantiert, dass er sich stets an die gesetzlichen Vorgaben halte. Eine Mitschuld sieht Sternad auch beim Hauseigentümer. „Er hätte neue Mieter mal aufklären müssen, welche Clubs hier in der Nähe sind“, sagt er.
Mit dem Ordnungsamt habe er schon Kontakt gehabt. „Sie hatten die glorreiche Idee, dass ich meine Tür zumachen soll. Aber wie bitte soll ich dann die Gäste in den Laden bekommen?“, fragt er. Das hätte auch die Stadt eingesehen. „Ich werde jedenfalls nichts ändern“, sagt Sternad ganz gelassen. „Außerdem zahle ich so viel Miete wie alle Mieter in diesem Haus zusammen“, fügt er noch hinzu.
Beim Ordnungsamt habe der besagte Zettel bisher keine größeren Auswirkungen gehabt. Beschwerden gebe es immer wieder mal – die Zahl der Anrufe habe aber nicht merklich zugenommen, so ein Sprecher. Clubs werden außerdem regelmäßig kontrolliert und die Lautstärke gemessen, gab er weiter an. Im Bahnhofsviertel gab es in den vergangenen Monaten mehrere Razzien (Foto). In Bezug auf die Lautstärke sei aber nichts Auffälliges festgestellt worden, so der Sprecher.