Am Ende war es denn doch zuviel. Nachdem es wieder zu einem Zusammenstoß mit chinesischen Dissidenten kam, hat die Frankfurter Buchmesse heute die Zusammenarbeit mit ihrem China-Projektleiter Peter Ripken ab sofort beendet. Die Begründung der Buchmesse: anhaltenden Abstimmungsschwierigkeiten beim diesjährigen Ehrengast China. Angeblich soll Ripken gestern verhindert haben, dass eine Rede der chinesischen Umweltaktivistin Dai Qing bei einer Abschlussveranstaltung der Buchmesse im Internationalen Zentrum gehalten werden konnte. Erst kurz vor der Veranstaltung habe die Regimekritikerin erfahren, dass sie nicht öffentlich ein Grußwort sprechen dürfe. Laut Ripken hingegen sei Dai gar nicht als Rednerin vorgesehen gewesen und die Veranstaltung selbst habe nichts mit China zutun gehabt. Auch dem in den USA lebende chinesische Autor Bei Ling soll ein Abschlussgrußwort bei dem fraglichen Empfang in Aussicht gestellt worden sein, um kurzfristig dann doch abgesagt zu werden. Merkwürdigerweise erinnert dieser Fall an einige Wochen vor der Buchmesse. Damals waren beide Regimegegner zu einem Sxymposium über China eingeladen gewesen und auf Druck Pekings wieder ausgeladen worden. Das erregte öffentliche Kritik, die beiden wurden doch eingeladen. Als sie auf der Bühne sprechen sollten, gab es einen Eklat: die chinesische Delegation verließ den Saal. Organisiert wurde die Veranstaltung von Peter Ripken, der seit 2003 Leiter des Internationalen Zentrums ist.