Lange haben die Frankfurter auf die Eröffnung des Shoppingcenters MyZeil warten müssen, groß war der Ansturm, als es denn am 28. Februar soweit war. Nach einem halben Jahr ziehen die Betreiber des Einkaufszentrums trotz der Wirtschaftskrise eine recht positive Bilanz. An den Werktagen sollen laut Betreiberangaben zwischen 30 000 und 40 000 Menschen in das futuristisch anmutende Gebäude auf der Zeil geströmt sein. An den Wochenenden seien es bis zu 70 000, sagt der Geschäftsführer des niederländischen Betreibers Bouwfonds MAB, Michael Flesch. Man sei sehr zufrieden, auch wenn bei ihnen nicht alle schrien oder jubelten. Vor der Eröffnung hatte Bouwfonds MAB verkündet, man rechne mit 50 000 bis 70 000 Besuchern am Tag. Für genaue Umsatzzahlen des gesamten Centers sei es noch zu früh, so Flesch. Immerhin seien 98 von 100 Läden des knapp 80 000 Quadratmeter umfassenden Konsumtempels vermietet, zu Quadratmeterpreisen von bis zu 500 Euro.
Das Publikum habe das Zentrum angenommen, sagt der Präsident des hessischen Einzelhandelsverbandes, Frank Albrecht. Er selbst betreibt darin eine Parfümerie-Filiale. Es gebe Geschäfte, die sehr zufrieden seien, andere seien weniger zufrieden. Das allgemeine Konzept jedoch sei unstrittig. Nun hofft Albrecht auf das Weihnachtsgeschäft und ein Ende der Bauarbeiten rund um das neue Zentrum. Zu dem eine Milliarde teuren Projekt PalaisQuartier, MyZeil ist ein Teil davon, gehören noch zwei Hotel- und Bürotürme und das wieder aufgebaute Thurn-und Taxis-Palais. Das rekonstruierte Barockschloss soll künftig vom gehobenen Einzelhandel genutzt werden. Nur der Einzug der Mieter lässt auf sich warten. Flesch rechnet mit Ende des Jahres oder Anfang 2010. Zuvor war allerdings September 2009 als Bezugstermin angestrebt worden. Im Kommenden Jahr sollen auch die bis zu 135 Meter hohen Büro- und Hoteltürme bezogen werden.