Das Oberforsthaus im Frankfurter Stadtwald ist seit seiner Erbauung im Jahr 1729 nicht nur am Wäldchestag ein beliebtes Ausflugsziel für die Frankfurter. Johann Wolfgang Goethe soll hier zu seinem 80. Geburtstag Szenen aus seinem Faust uraufgeführt haben. Im September 2009 soll das denkmalgeschützte Gebäude, das nach einem Brand in den sechziger Jahren schwer beschädigt wurde, in alter Blüte wiedererstehen. Dann will die Hotelkette Marriott International an der Mörfelder Landstraße mit dem „Courtyard by Marriott Frankfurt Süd Oberforsthaus“ ihr drittes Haus dieser Kategorie in der Mainmetropole eröffnen.
Franchise-Partner ist die Schuffenhauer Hotel Management GmbH. Der künftige Hotelleiter Peter Schuffenhauer plant ein Vier-Sterne Haus, das sich architektonisch an den historischen Gebäuden orientiert. Im viergeschossigen Neubau liegen Lobby, Bar mit Restaurant sowie weitere Konferenzräume, Fitness Center und die 110 Gästezimmer. Im alten Oberforsthaus soll ein Restaurant mit gehobener bürgerlicher Küche nebst Terrassenwirtschaft entstehen. In den beiden Obergeschossen werden Konferenzräume untergebracht, die mit Bezug auf Frankfurts berühmten Dichter benannt und bebildert werden sollen. Der Künstler Ferry Ahrlé hat eigens dafür Szenen aus dem Faust illustriert.
Grundstückseigner und Architekt Helmut Joos stellt fest: „Wir vertrauen in unsere Wahl, sowohl Peter Schuffenhauer als erfahrenen Hotellier als auch Marriott als eine der stärksten Hotelmarken für dieses einzigartige historische Gebäude gefunden zu haben.“ Schuffenhauer zeigt sich zuversichtlich, seine Zimmer für durchschnittlich 80 Euro pro Übernachtung im ersten Jahr zu 60 Prozent auslasten zu können. Planungsdezernent Edwin Schwarz lobte das „wunderschöne romantische Ambiente“ des Entwurfs. „Das Oberforsthaus wird wieder zum Identifikationsmerkmal. Wir brauchen solche Hotels. Sie geben uns ein altes Stück Frankfurt zurück.“
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