Mainkai-Sperrung endet

Die Autos rollen wieder

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Ein Jahr lang war der Mainkai für den Verkehr gesperrt, seit Dienstagmorgen rollen wieder Autos über die rund 800 Meter lange Strecke am nördlichen Mainufer. Während die einen jubeln, fordern andere weiterhin eine Verlängerung – und starten eine Petition.

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Dienstagmorgen, 8 Uhr: Poller werden entfernt, die Ampeln neu geschaltet – der für die Dauer von einem Jahr gesperrte Mainkai wird wieder für den Verkehr freigegeben. Statt Menschen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, rollen ab sofort wieder Autos und LKWs über die knapp 800 Meter lange Strecke zwischen Alter Brücke und Untermainbrücke. Sie markieren das Ende eines Verkehrsexperiments, auf das sich die Römerkoalition vergangenes Jahr geeinigt hatte, doch die Diskussionen halten an.

Während sich SPD und die Grünen im Römer für eine Verlängerung des Verkehrsversuchs eingesetzt haben, hielt die CDU weiterhin dagegen. „Eine Bespielbarkeit für alle Verkehrsteilnehmenden“, forderte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Martin Daum kürzlich in einer Podiumsdiskussion und betonte, dass weiterhin eine Spur für den Autoverkehr bestehen bleiben müsste. Auch auf der anderen Seite des Mains begrüßen viele, wie die Bürgerinitiative „Sachsenhausen wehrt sich“, die Öffnung. Die Mitglieder hatten das sich verstärkende Verkehrsaufkommen kritisiert und stattdessen eine flächendeckende Verkehrsreduzierung aller zentralen Stadtteile gefordert.

Offener Brief an Römerkoalition

Während die einen aufatmen, fordern andere eine Verlängerung des Experiments und verweisen darauf, dass eine Auswertung, nämlich die Messung des Verkehrsaufkommens während der Sperrung, aufgrund der Corona-Krise nicht möglich gewesen sei. In einem offenen Brief wenden sich nun die Mitglieder der Initiative „Making Frankfurt“ an die Koalition im Römer und fordern, die „historische Chance“ zu nutzen und „das frisch aufkeimende urbane Leben“ am Mainkai zu unterstützen. „Ein dauerhaft vom Autoverkehr befreiter Mainkai wäre ein starkes Symbol und ein vielversprechender Anfang. Es gilt, gemeinsam mutig zu sein – für ein lebenswertes Frankfurt heute und morgen!“, heißt es in einem öffentlichen Brief. Darin fordern sie unter anderem die Verlängerung für mindestens zwei weitere Jahre sowie die Organisation eines Innenstadtforums, in dem Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit Expertinnen und Experten sowie Entscheidungsträger*innen über die Zukunft der Innenstadt diskutieren könnten. Darüber hinaus fordern sie Umbaumaßnahmen entlang der Strecke, um diese zu einem Ort mit Aufenthaltsqualität zu verwandeln.

In einem weiteren Schritt wollen sich die Mitglieder von „Making Frankfurt“, die sich mit kreativen Ideen für eine Stadt mit mehr Lebensqualität einsetzen, mit einer Petition an die Stadtverordnetenversammlung wenden. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die Mitglieder der Klimaschutz-Bewegung Fridays for Future. Auch sie setzen sich für einen autofreien Mainkai ein und haben eine Demonstration unter dem Motto „Mainkai bleibt autofrei" am Dienstag organisiert.


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