Kongresszentrum im Europaviertel entsteht

Frankfurts Kap der guten Hoffnung

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Jetzt geht es so richtig los im Europaviertel. Denn es entsteht nicht nur das Einkaufszentrum „Skyline Plaza“, in diesen Tagen wird auch mit den Arbeiten am neuen Kongresszentrum „Kap Europa“ begonnen. Geplant ist eine lukrative Symbiose.

Nicole Brevoord /

Nachdem mehr als zehn Jahre darüber debattiert wurde, was genau am Eingang des Europaviertels entstehen soll – man erinnere sich an das vollmundig angekündigte und dann fallen gelassene Urban Entertainment Center samt Musicaltheater und Sternwarte – geht es nun mit voller Wucht voran. Ein Shoppingcenter, ein Hotelturm und jetzt auch ein Kongresscenter sollen das Entree zum Europaviertel bilden. „Kap Europa“ soll das Kongresszentrum heißen. Ob das Gebäude Spitze wird, kann man noch nicht sagen, wohl aber, dass es architektonisch über interessante und zwar scharfe Spitzen verfügt. Eine davon zeigt gewagt in Richtung Innenstadt und lässt das geplante Kongresszentrum im Europaviertel fast aussehen, als hätte es einen dreieckigen Grundriss, das aber täuscht.

Vier Millionen Kongressteilnehmer finden sich jährlich in Frankfurt ein. Die Zielgruppe ist also schon klar definiert, nur scheint der Bedarf an Austragungsorten für Tagungen und Kongresse höher zu sein, als ihn das Congress Center, die Messe und auch die vielen Hotels der Stadt decken können. „Das neue Kongresszentrum „Kap Europa“ eignet sich vor allem für kleinere Veranstaltungen. Wir schließen damit genau die Lücke zwischen Hotels und dem großen Angebot auf dem Messegelände“, sagt Claudia Delius-Fisher, Leiterin der Messe-Tochter Congress Frankfurt. Auf vier Etagen sollen sich künftig in dem Bau 14 Tagungsräumen verteilen, um maximal 2400 Menschen Platz zu bieten. Als besonderer Anreiz für den Kongressstandort soll auch das benachbarten Einkaufszentrum Skyline Plaza“ fungieren. Dieses soll zeitgleich mit dem Kongresszentrum voraussichtlich im Sommer 2014 eröffnet werden.

„Mit dem neuen Kongresszentrum schafft die Stadt Frankfurt einen spektakulären Aufstieg in die Champions League der Kongressdestinationen“, sagt Uwe Behm, Geschäftsführer der Messe Frankfurt. Das Wachstum der Branche ist sichtbar. Fanden im Jahr 1997 nur 88 Seminare, Tagungen und Kongresse mit mehr als 1000 Teilnehmern in Frankfurt statt, so waren es im Jahr 2010 schon 286. Behm sieht Frankfurt nun in der gleichen Liga wie die Kongressstädte Berlin, Wien, Barcelona oder Paris. Die Kongressteilnehmer würden der Stadt ordentlich Einkünfte bescheren. So entspräche ein Veranstaltungseuro einer Wertschöpfung für den Veranstaltungsstandort von 15 bis 20 Euro, rechnet Behm vor.


Das Kap Europa soll durch seine nachhaltige Bauweise und Nutzung auch die tatsächlich existierende Nachfrage nach so genannten „Green Meetings“ stillen und eine entsprechende Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB) erhalten. Das Kap Europa wird einen Saal für 1000 Personen, einen teilbaren Saal für 600 Personen sowie 12 weitere Tagungsräume bieten. Das Konzept wurde in gemeinsamer Abstimmung zwischen der Messe Frankfurt und den Joint Venture Partnern ECE Projektmanagement GmbH & Co.KG und CA Immo  Deutschland GmbH entworfen und durch die Architekten der ECE umgesetzt. Für vier Millionen Euro wurde das Grundstück von der Messe Frankfurt erworben, der Bau des Kongresszentrums soll jedoch zu einem Großteil von ECE finanziert werden. Es ist damit zu rechnen, dass sich diese Investition für ECE auch lohnt, denn die Gesellschaft betreibt das angrenzende Shoppingcenter „Skyline Plaza“. Und so mancher Kongressteilnehmer könnte seine Pausen für einen Einkaufsbummel nutzen.

Der Konsumtempel soll über 2400 Stellplätze verfügen, die natürlich auch den Kongressteilnehmern zur Verfügung stehen werden. Außerdem wird es fast 4000 Quadratmeter Fläche für Gastronomie geben. Denn es ist ein Foodcourt mit 18 Betreibern geplant, es sollen aber auch von außen zugängliche Restaurants in den Shoppingkomplex integriert werden. 180 Geschäfte sind vorgesehen und der derzeitige Vermietungsstand soll laut ECE-Projektmanager Jens Hintze aktuell bei 75 Prozent liegen. 38 000 Quadratmeter stehen für den Einzelhandel zur Verfügung, ein weiteres Highlight soll der 10 000 Quadratmeter große Dachgarten werden. Zu den genauen Mietern wollte sich Hintze noch nicht äußern. Es werde einen großen Elektronikmarkt geben und kleinere Labelshops wie Hilfiger und Gant.


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