Kommunale Kinos haben es in Zeiten der Finanzkrise, bei der viele Städte und Gemeinden über Geldnot klagen, nicht leicht: Meist sind sie auf Zuschüsse in bis zu sechsstelligen Höhen angewiesen, nur wenige Kommunale Kinos tragen sich selbst. Dennoch macht ihnen eher der Wandel der Technik und der Publikumsgewohnheiten zu schaffen.
Anfang der 70er Jahre entstanden die kommunalen Kinos, nachdem das große Kinosterben eingesetzt hatte. Durch die kommunale Regie konnte so manches Dorfkino überleben und in den Großstädten bildete sich darauf eine kulturelle Alternative zum kommerziellen Mainstreamprogramm. Oft sind die kommunalen Kinos den jeweiligen Kulturämter angegliedert, andere haben einen gemeinnützigen Verein, der öffentliche Zuschüsse bezieht, als Träger. Das Kino im Frankfurter Filmmuseum hat jedoch eine Sonderstellung, denn sein Träger ist das Deutsche Filminstitut (DIF). Der wichtigste Geldgeber des Instituts, das zu den traditionsreichsten und bedeutendsten filmkulturellen Einrichtungen in Deutschland gehört, ist die Stadt Frankfurt. In den vergangenen zwei Jahren lagen die Besucherzahlen jeweils bei knapp 43 000 Besuchern, das scheint auch 2009 ähnlich zu bleiben, wie die ersten Monate des Jahres verheißen. Der Publikumserfolg mag wohl auch an den sozial gestaffelten Eintrittspreisen liegen, so dass jede Vorstellung zu mehr als einem Drittel ausgelastet ist, was die meisten kommerziellen Kinos nicht von sich behaupten können. Zu den 17 kommunalen Kinos in Hessen gehört auch das besonders hübsche Caligari in Wiesbaden, das 1926 al s“Ufa im Park“ erbaut wurde. Die Landeshauptstadt unterstützt das Kino nach Kräften: vor zehn Jahren mit einer millionenschweren Renovierung des im neogotischen Stil gehaltenen Kinos, sowie mit einer jährlichen Finanzspritze von 250 000 Euro für den laufenden Betrieb. Das Engagement wird mit jährlich 75 000 bis 80 000 Besuchern belohnt.