Kolumne von Ana Marija Milkovic

Winterreise

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Unsere Kolumnistin lässt sich durch die Bunte inspirieren. Ja, es ist Liebe, schallt es vom Cover – Gerhard Schröder und seine Neue, megaglücklich. Und besser als jede Muse.

Ana Marija Milkovic /

Unser ehemaliger Bundeskanzler inspiriert mich. Ich habe mir aus aktuellem Anlass seines Interviews für die Bunte die Winterreise Schuberts gekauft. Gesungen von Dietrich Fischer Dieskau. "Fremd bin ich eingezogen/Fremd zieh' ich wieder aus." Ich habe nicht mitgezählt bei wie vielen Frauen Gerhard Schröder ein- und ausgezogen ist. Einige werden es wohl gewesen sein.

Eine sehe ich noch in einer Loge in Wien sitzen, wohl ahnend, dass es kein weiteres Mal an der Seite des zukünftigen Kanzlerkandidaten der SPD geben wird. "Erstarrt zu Eise wie kühler Morgentau". Das war Hillu. Doris Schröder-Köpf war dann die nächste Braut. Ihren Traum wollte er nicht stören. "Sollst meinen Tritt nicht hören - sacht sacht nur ein bisschen spüren". "Das Mädchen sprach von Liebe". Wenn Soyeon Kim das heute sagt, wird es wohl auch so sein.

Unseren früheren Bundeskanzler stelle ich mir sogar lachend im Männerklo (trotz kleiner Körpergröße) überlegen vor. Einer, der in keiner Situation um einen Spruch verlegen ist. So wie beim jetzigen Exklusivinterview. Eine Lehrstunde für Rudolf Scharping. Plantschte der einstige Bundesverteidigungsminister im Pool auf Mallorca mit einer falschen Gräfin vor dem unmittelbaren Auslandseinsatz der Bundeswehr in Mazedonien (das war 2001), zeigt Gerhard Schröder heute wie man es richtig macht. Soyeon Kim ist als Koreanerin echt. Geschäfte mit Gasprom und Interviews mit der Boulevardpresse werden natürlich nach Ablauf der Amtszeit gemacht. Nur ein Eierdieb zieht auf dem Parkett die Kreppsohlen an. Flink und gelenk muss ein Politiker heute sein.

Wie muss ich mir aber die Arbeit eines Redakteurs der Bunten vorstellen? Wie bei Kir Royal? Ge' Gerd, komm hab' Disch ned' so! Werf' die Kim doch mal hoch und zeig' ihr wie sehr der Baba sie liebt. Ge' Herbie, hast's Foto gemacht. Anruf in der Redaktion: Edda, halt' die Gosch, tipp: "Ja es ist Liebe"! Tags drauf, die Druckerpresse läuft. Staunen in der Bundesrepublik Deutschland. Der Alte Sack spürt die Liebe noch. Dafür die Häme nicht, denn "Die Liebe liebt das Wandern - Gott hat sie so gemacht/Von einem zu dem andern./Fein Liebchen, gute Nacht!


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