John Schröder ist ein unglaublicher Musiker. Er gehört zu jenen, denen eine Doppel-Existenz nicht reicht. Er führt mindestens eine Tripel-Existenz. Zunächst kannte man ihn als Gitarristen (der zusätzlich auch Bass spielte). Dann auch als Schlagzeuger. Und auf der vorliegenden Aufnahme spielt John Schröder ausschließlich Klavier. Wer weiß, was noch alles dazu kommt, wenn noch einige Jahre vergehen! Das Erstaunliche bei diesem 1964 in Frankfurt am Main geborenen Jazzmusiker ist, dass Schröder auf jedem seiner Instrumente ein Niveau hat, wie man es höher auch nicht von ganz und gar spezialisierten Musikern erwartet. Nicht umsonst ist die Liste der großartigen Partner, mit denen John Schröder Musik gemacht hat, so beeindruckend: Randy Brecker, Joe Lovano, Enrico Rava etwa - und in längeren Projekten Roberto di Gioia und Peter Weniger sowie Rudi Mahall und Frank Möbus in dem großartigen Trio "Der Rote Bereich". Und in einer Hinsicht ist es ganz unwesentlich, welches Instrument John Schröder spielt: Bei ihm - das zeigen diese Aufnahmen eindringlich - ist die Virtuosität Mittel zum Zweck, um packende musikalische Substanz zu vermitteln. Die ist auf den acht Stücken dieser CD höchst beachtlich: Stücke von drängender Intensität spielt sein Quartett. Und all diese Stücke hat der Bandleader selbst geschrieben. dk