Jazz im Museum – und was wird nächstes Jahr?

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detlef kinsler /

Ein äußerst positives Fazit zog Mousonturm-Intendant Dieter Buroch als Veranstalter der Jazz Im Museum-Reihe im Rahmen des Summer in The City. Bei doch wechselhaften Wetter und Temperaturstürzen innerhalb nur eines Tages hatte man im Hof des Historischen Museums fünf Mal Glück. Kein Regen am frühen Sonntagmorgen, meist strahlende Sonne, ein gut gelauntes Publikum (das, so Buroch, jetzt wieder ausschlafen kann) und ein sehr abwechslungsreiches Programm auf durchweg hohem Niveau. Sein ganz besonderer Dank ging an die Bereitschaft des Publikums, sich immer wieder auch auf musikalische Experimente einzulassen. Denn Jazz Sonntags um 11, das ist eben doch für viele eher Frühschoppen bei Dixieland oder ähnlich Konventionellem.


Zu Finale 2008 stand Nils Wogram`s Nostalgia auf der Bühne – ein ungewöhnlich besetztes Trio mit Posaune, Hammond Orgel und Schlagzeug. „ Wograms Trio spielt eine Musik, die auf Samtpfoten daher kommt. Da schwingt europäische Musiktradition ebenso und gleichberechtigt mit, wie klassischer, im
Hardbop wurzelnder Jazz“, hieß es in einer Kritik zum aktuellen Album „Affinity". Das mit den Samtpfoten darf man durchaus relativ verstehen. Es gibt durchaus Momente in der Musik des Trios, das dem Prinzip „in der Stille liegt die Kraft“ zu folgen scheint, sich die Musik fast nur auf Schwingungen zu reduzieren scheint, nur ein Windhauch die Posaune streift, das Schlagzeug zu perkussiven Glockenklingen oder zu einem feinen Glockenspiel „reduziert“ ist und die Hammond nur drone tones erzeugt.
Aber das währt nicht lange, denn dann marschiert die Musik – gar nicht nostalgisch – kraftvoll voran, entwickelt Dynamik, groovt, ja rockt sogar, ist funky in its own terms. Jedenfalls bekommt die Musik immer wieder einen neuen Dreh, nimmt eine überraschende Wendung oder Richtung. Nachdem eigentlich schon in diesem Jahr Jazz im Museum nicht mehr stattfinden sollte wegen der anstehenden Um- und Neubauten am Historischen Museum, die dann noch mal verschoben wurden, ist jetzt klar, dass der Mousonturm sich um ein Ausweich-Quartier kümmern muss. Denn die erfolgreiche Reihe soll natürlich weitergehen. Die Sichtung der nicht wirklich üppigen Möglichkeiten in der Innenstadt hat begonnen. Wer eine Idee hat, bitte gerne melden unter dkinsler@mmg.de. Wir leiten das dann weiter.


Foto © Kinsler


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