Pünktlich zur Sanitärmesse ISH hat ein Frankfurter Verein die Kampagne „Stoppt Zwangsprostitution“ gestartet – zur Messe erwarten die Frauenrechtlerinnen viele potentielle Freier in der Stadt.
Jasmin Takim /
JOURNAL FRANKFURT: Sind alle Installateure und Klimatechniker potentielle Freier, oder warum verteilt Ihr Verein "Frauenrecht ist Menschenrecht" gerade jetzt bei der ISH Tausende Flyer zum Thema Zwangsprostitution?
Andrea Bode: Bei großen Messen ist immer ein hoher Prozentsatz an Männern und somit auch potentiellen Freiern unterwegs, das belegen unsere Erfahrungen als Streetworker. Wir haben die Kampagne auch schon auf der IAA und der Ambiente durchgeführt.
Auf ihren Karten informieren Sie kurz und prägnant über Menschenhandel und Zwangsprostituierte. Was erhoffen sie sich von Ihrer Aktion?
Wir wollen die Männer für das Thema und die Not der Frauen sensibilisieren, sie davon überzeugen, keinen Sex bei verschleppten Frauen zu kaufen. Das Innovative unserer Kampagne ist, dass wir Männer ansprechen, direkten Kontakt zu ihnen suchen.
Sind Sie nur auf Messen unterwegs?
Nein, gestartet haben wir die Aktion „Stoppt Zwangsprostitution“ bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Die Initiative war ein großer Erfolg, wir hatten zahlreiche Rückmeldungen und Anfragen von Männern auf unserer Hotline.
Welche Fragen hatten die Anrufer?
Viele fragten nach den Gründen für Zwangsprostitution, wieso die Frauen sich nicht wehren. Wir haben auch konkrete Hinweise auf betroffene Frauen bekommen.
Können Sie mit Ihrer Postkartenaktion die Not der Frauen eindämmen?
Natürlich darf das nicht die einzige Maßnahme sein, aber wir leisten einen wichtigen Beitrag dazu.