Patientinnen und Patienten in den Psychiatrien zählen zu den besonders gefährdeten Gruppen während der Corona-Pandemie. Das Universitätsklinikum Frankfurt hat daher kürzlich begonnen, seine Patient:innen mit „hoher Priorität“ gegen das Virus zu impfen.
Margaux Adam /
Vergangenen Donnerstag hat das Universitätsklinikum Frankfurt damit begonnen, seine psychiatrisch erkrankten Patient:innen gegen das Coronavirus zu impfen. Dabei handelt sich um Personen, die in der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie auf der Akutstation, der Alterspsychiatrie sowie weiteren Schwerpunktstationen behandelt werden. Dies geht aus einer Mitteilung des Klinikums hervor. Die ersten zwölf Geimpften gehörten aufgrund der Schwere ihrer psychischen Erkrankung zur Gruppe mit einer „hohen Priorität“.
„Unsere Patientinnen und Patienten gehören zu einer besonders gefährdeten Gruppe. Zum einen wissen wir, dass sie ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung haben. Zum anderen sind sie auch aufgrund ihrer psychischen Erkrankung manchmal nicht in der Lage, die gebotenen Schutz- und Hygieneregeln einzuhalten“, erklärte Andreas Reif, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Frankfurt diesen Schritt. Man habe sich sehr dafür eingesetzt, so Reif, Impfstoff für diese Patientengruppe zu erhalten und freue sich, jetzt mit den Impfungen starten zu können.
Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Frankfurt, hofft derweil darauf, dass man weiteren Impfstoff für die Patient:innen erhalte. „Wir möchten in der Psychiatrie insbesondere denen ein Angebot machen, die nicht in der Lage sind, Termine in den Impfzentren oder bei ihren Hausarztpraxen zu vereinbaren“, sagte er. Außerdem setze man sich dafür ein, auch Patientinnen und Patienten aus anderen medizinischen Bereichen impfen zu können, wenn sie aufgrund ihrer Erkrankung besonders gefährdet sind.
Wie aus der Mitteilung des Universitätsklinikums Frankfurt ebenfalls hervorging, sei es in verschiedenen psychiatrischen Einrichtungen in der Region wiederholt zu Corona-Ausbrüchen gekommen, was zu einer Schließung der jeweiligen Stationen geführt habe. Dies habe wiederum zu Versorgungsengpässen für erkrankte Patient:innen geführt. Abhilfe soll nun das freiwillige Impfangebot schaffen, durch das die „Versorgungssicherheit“ der Patient:innen erhöht werde. Geimpft wird durch das Personal des Universitätsklinikums, das die Impfdosen vom Impfzentrum Frankfurt bereitgestellt bekommt.