Manche Abende haben ein Happy-end. Nachdem einem die Frankfurter Nacht kaltgepustet hat, einem die Ordner die Kamera weggeschnappt haben (Presseausweise sind ja sowas von nichts mehr wert heutzutage) und einem dann in der Festhalle selbst (wie zum Hohn) ein Handymeer entgegenleuchtet, tritt eine Dame namens Alicia Keys auf, ruft "I am Alicia Keys" und macht alles wieder gut. Naja, zumindest tut sie das, wenn nur ihr Piano und ihre Stimme den Raum erfüllen. Zuvor aber ist erst einmal Party angesagt, mit Hupfdohlen auf der Bühne, von denen man aus der Ferne denkt, jede könnte Alicia Keys sein - singen können sie jedenfalls auch. Und zwischendrin, der Star, mal links, mal rechts - das Klavier erstmal wieder in der Versenkung verschwunden. Dann wird es auf einmal still - und Alicia Keys setzt sich an die schwarz-weißen Tasten und spielt und singt ohne Unterlass. Nicht einmal richtige Klatschpausen lässt das vollgepackte Programm zu, zum Schluss dann noch der Hit "Falling" und, als Zugabe, "If I Ain't Got You" und damit, so sagt die Sängerin meint sie mich und jeden anderen im Saal, ohne den sie es nicht geschafft hätte da zu stehen wo sie heute steht - auf der Bühne der Festhalle umringt von 10.000 Kehlen, die nun begeistert rufen, wo sie doch zu Beginn ein wenig unbeteiligt wirkten. Alles wird eben gut. Und da man nicht über den miesen Sound der Festhalle meckern soll, lass ich das jetzt auch - dafür war die Show auch einfach zu gut.