Die Bundesdrogenbeauftragte, Sabine Bätzing (SPD), will rechtliche Schritte prüfen, um eine Zulassung von Diamorphin als Medikament zu erreichen. So soll die Regelversorgung von Süchtigen mit dem künstlich hergestellten Heroin für stark Abhängige auf Dauer sichergestellt werden. Derzeit wird der Stoff in acht Städten, darunter auch Frankfurt, in Modellprojekten an Schwerabhängige vergeben. "Die Daten aus dem Modellversuch zeigen, dass die Behandlung mit Diamorphin weitreichende Vorteile gegenüber herkömmlichen Therapien hat", so Bätzing während eines Rundgangs in der Frankfurter Einrichtung im Ostend. Der Bund war kürzlich aus der Förderung der Modellprojekte auf Druck der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ausgeschieden. Die Drogenbeauftragte hofft dennoch, demnächst eine Entscheidung zu Gunsten der Diamorphinvergabe zu erreichen. "Wir haben alle Argumente auf unserer Seite", so Bätzing. "Derzeit geht es meines Erachtens für die Kritiker des Programms lediglich darum, ihr Gesicht nicht zu verlieren; deswegen wird blockiert."