Das Ostend wird grüner – dafür sorgt Umweltdezernentin Manuela Rottmann (Grüne), die am Donnerstagvormittag mit der Schaufel den „Startschuss“ für den geplanten Hafenpark gab.
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Erster Spatenstich für 40.000 Quadratmeter Grün samt Skater- und Sportanlagen: am heutigen Donnerstag war es soweit. Umweltdezernentin Manuela Rottmann eröffnete die Bauarbeiten zum neuen Hafenpark. Seit der Entstehung des Ostparks vor 100 Jahren hatte die Natur im Quartier zwischen Deutschherrn- und Honsellbrücke eher das Nachsehen – bis vor wenigen Jahren war das Gebiet Heimat von Autowracks. Doch der Ausbau des Gewerbes ist passé, ab heute startet das Vorhaben, Mainuferpromenade und GrünGürtel miteinander zu verbinden.
Dank der etwas abgeschirmten Lage können im Hafenpark Sport- und Fitnessangebote verwirklicht werden, die sonst leicht Nachbarschaftskonflikte heraufbeschwören. So erfüllt sich vor allem für Frankfurts Skater-, Inliner- und BMX-Szene ein Traum. In der dreieckigen, nördlichen Spitze des Hafenparks zwischen Eyssenstraße und Honsellbrücke wird ein 5.500 Quadratmeter großer Skaterpark mit Bäumen angelegt. Er bekommt den Namen „Concrete Jungle“, denn er wird nicht mit Fertigteilen aus dem Katalog „möbliert“, sondern mit Beton in die Landschaft eingegossen. Die tiefste Stelle der „Bowl“ liegt 3,80 Meter unter der Geländeoberfläche. „Für diese Anlage gab es mehrere Workshops mit den Frankfur ter Skatern und Vertretern der Inliner- und BMX-Szene“, sagte Stephan Heldmann, der Leiter des Grünflächenamtes. So werde nun ein Angebot für alle und mit allen Schwierigkeitsgraden geschaffen.
Im Abschnitt südlich des Skaterparks hat das Büro sinai ein „Sportband“ vorgesehen. „Immer mehr Menschen treiben gerne Sport, ohne sich an einen Verein oder feste Trainingszeiten binden zu wollen“, sagte Umweltdezernentin Rottmann. „Hier bekommen sie wettkampftaugliche Plätze umsonst und draußen.“ Zum Sportband zählen vier Spielfelder mit Kunststoffbelag für Basketball und andere Ballsportarten, ein Bolzplatz für Kinder und ein Jugendspielplatz für anspruchsvolles Klettern, Schwingen und Klimmen. Hinzu kommen zwei Fitnessbereiche – einer für alle Generationen, einer mit acht Trainingsgeräten speziell für Senioren.
Für die beiden ersten Bauabschnitte hat die Stadtverordnetenversammlung 4,5 Millionen Euro bewilligt. Die verbleibende Fläche zum Main hin kann erst angelegt werden, wenn die angrenzende Honsellbrücke saniert und die neue Mainbrücke Ost gebaut ist. An das Sportband wird sich dann eine große Wiesenfläche anschließen, die durch Wege auf den Trassen der früheren Hafenkräne gegliedert wird. Spaziergänger und Radler, die von der Innenstadt über die Weseler und Ruhrorter Werft zum Hafenpark gelangen, werden am einstweiligen Ende der Promenade ein Café in einem Honsell-Brückenbogen finden.
In der Online-Umfrage zum Hafenpark äußerten allerdings mehr als drei Viertel der Teilnehmer den Wunsch, dass die Uferpromenade auch bald bis zur Kaiserleibrücke verlängert wird. Ebenso große Zustimmung findet eine grüne Verbindung über die Hanauer Landstraße hinweg zum Ostpark. 20 Jahre nach Ausweisung des Grüngürtels rückt dieser „Lückenschluss“ nun näher. Und über die neue Mainbrücke Ost werden Ausflügler auch leichter zu den Oberräder Kräutergärten und zum Stadtwald gelangen.
Die Bauarbeiten am Sportband sollen bis Herbst abgeschlossen sein, die Skateranlage kann im Sommer 2012 in Betrieb gehen. Insgesamt sind für den Hafenpark acht Millionen Euro veranschlagt. „Neue Parks sind einfach die beste Investition für eine Stadt“, sagte Rottmann.