Lionel Richie kam, sang und verzauberte die ausverkaufte Festhalle. Andere Künstler brauchen ein paar Songs um ihr Publikum auftauen zu lassen – nicht Mister Richie: Kaum stand der Kuschel-Soul-Entertainer auf der Bühne sprang das komplette Publikum von den Stühlen auf und klatschte enthusiastisch mit. Lionel Richie ist eben mehr als ein "Penny Lover". Er gab gute "Reason to Believe", dass das Publikum ein spektakulärer, emotioneller Abend erwartete. Dabei blieb er die ganze Zeit "Easy" und bewies mit seinen Hits der Commodores-Zeit, 80er, 90er und des neuen Milleniums, das er mit seinen 58 Jahren still 2 ½ Stunden lang "Running with the Night" kann. Von der ersten Minute an ließ er die Menge ausgelassen "Dancing on the Ceilling". Und es waren bestimmt mehr als "Three times a Lady" gekommen, die gerne Herrn Richie "All around the World" folgen würden.
Für sein legendäres Duett verzichtete Lionel auf Diana Ross und ließ die Damen im Publikum stattdessen lautstark und erfüllt von Endless Love mitsingen. Er beruhigte die anwesenden Männer (wirklich, es waren ein paar davon im Publikum) dass er ihre "Ballerina Girls" nur aufheizen, sie dann aber mit ihnen "Coming Home" lassen würde. Eine unerwartete Überraschung war eine ganz besondere Lady, die der Soul-Barde kurz auf der Bühne präsentierte: Grace Jones mit einem undefinierbaren Etwas irgendwo zwischen Lila und Rot auf dem Kopf. Verabschieden tat sich der Weltstar dann mit einem Medley und rockte noch mal das "Brick House". Nach Standing Ovations kehrte er kurz zurück, um noch mal schnell "Hello" zu sagen. Nach etlichen weiteren Zugaben beendete Lionel Richie den Abend mit seinem letzten Song – und forderte seine Fans auf, noch "All night long" weiter zu feiern. Wer es verpasst hat kann die lebende Legende am 17.July beim Open Air in Wiesbaden live erleben.