Als am das Gorillaweibchen Dian am 1. März Zwillinge zur Welt brachte, war die Freude im Zoo eher verhalten. Gorillazwillinge sind heikel. Tatsächlich ist am Freitag eines der Babys gestorben, das zweite aber scheint wohlauf.
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Mit ihren 28 Jahren hat Gorilladame Dian schon einiges erlebt, auch den Verlust ihrer Kinder. Jetzt hat sich das Drama wiederholt. Eines der am 1. März geborenen Zwillinge ist am Freitag leblos aufgefunden worden. „Nachdem im Laufe des Freitags klar wurde, dass eines der Jungtiere leblos war und das zweite schwach wirkte, haben wir uns dazu entschieden, Dian in Narkose zu legen, um ihr das lebende Jungtier abzunehmen und zu untersuchen“, erklärt Zoodirektor Manfred Niekisch. Die Entscheidung war, wie sich zeigen sollte, notwendig, da das außergewöhnlich kleine Jungtier bereits unterkühlt und dehydriert war. „Das Kleine wurde von Mutter Dian gut versorgt und wir konnten auch beobachten, dass es versucht hat zu trinken, aber es war wohl zu schwach. Wir haben uns dann dazu entschieden, das Jungtier von der Mutter zu trennen und unter der ständigen Überwachung durch unsere Pfleger und die Tierärztinnen aufzupäppeln“, so der Zoodirektor.
Nun die gute Nachricht: Die Maßnahme scheint gewirkt zu haben, dem Gorilla-Mädchen scheint es derzeit gut zu gehen. Es trinke, sei munter und seine Körpertemperatur sei stabil, vermeldet der Zoo. Die Tierpflegerinnen und Tierpfleger versorgen und füttern das Jungtier – stets in unmittelbarer räumlicher Nähe zu Mutter Dian, die ihr Junges durch ein Gitter sogar berühren kann. Man wolle nach reiflicher Beobachtung überlegen, ob das Jungtier am Dienstag wieder mit Dian zusammengebracht werden könne, kündigt Niekisch an. Und scheint die Menschen- und die Affenwelt sich doch ähnlich sein: „Nichts ist besser für einen kleinen Menschenaffen, als die Aufzucht durch die eigene Mutter.“ Um Mutter und Kind die nötige Ruhe zu gönnen und notfalls schnell eingreifen zu können, werden Dian und ihr Baby vorerst hinter den Kulissen bleiben, also nicht für Zuschauer zu sehen sein. Eine pathologische Untersuchung im Deutschen Primatenzentrum (DPZ) in Göttingen soll nun Aufschluss geben, warum das eine junge gestorben ist.
Der Frankfurter Zoo meldet, dass Zwillingsgeburten bei Gorillas sehr selten seien und immer mit einem Risiko verbunden seien, das sei bei Gorillas im Freiland auch nicht anders. Außergewöhnlich aber sei, dass Dian nun ausgerechnet schon zweimal Zwillinge zur Welt gebracht hat. Bei der Zwillingsgeburt im September 2015 verstarb eines der Jungtiere nach zwei Tagen, im Januar 2016 verlor der Zoo dann auch das zweite Jungtier.