GTZ für Fahrradprojekt ausgezeichnet

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Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in Eschborn hat den bike + business award 2009 verliehen bekommen. Planungsverband und ADFC sind Träger des vor sechs Jahren initiierten Projektes bike + business (b+b), das zum Ziel hat, immer mehr Berufspendler auf das Fahrrad zu bringen. Den Preis, ein hochwertiges Fahrrad des Projektpartners und Fahrradherstellers riese und müller, übergab der Schirmherr des Projekts, der hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Dieter Posch, dem GTZ-Geschäftsführer Wolfgang Schmitt gestern in einer Veranstaltung im Forum der Frankfurter Rundschau, Depot Sachsenhausen.

jan-otto weber /

„Ich freue mich sehr, dass mit der GTZ ein Unternehmen den Preis bekommt, das sich in seiner Philosophie ohnehin der ,nachhaltigen städtischen Mobilität’ verschrieben hat“, so Stephan Wildhirt, Direktor des Planungsverbandes Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main. Die GTZ, die die Bundesregierung bei der Verwirklichung ihrer entwicklungspolitischen Ziele unterstützt, will dabei „Verkehr vermeiden und auf umweltfreundliche Systeme verlagern sowie Verkehrssysteme umweltfreundlich gestalten“.

Seit dem Jahr 2003, damals als Pilotbetrieb, ist die GTZ an dem Fahrrad-Projekt beteiligt. Sie hat bestehende Fahrradabstellanlagen teilweise überdacht, neue sind hinzugekommen. Es wurden neue Duschen, Umkleidemöglichkeiten und Spinde eingerichtet. Es gibt einen Fahrradreparaturkoffer für die Mitarbeiter, ein „Biker-Web“ im Intranet sowie einen Infoscreen im Foyer. Zudem ist b+b in das betriebliche Mobilitäts- und Umweltmanagement eingebettet: Es gibt einen „Fahrradansprechpartner“ sowie einen Umweltbeauftragten, auch wird regelmäßig zu einem Fahrradstammtisch eingeladen.

„Mittlerweile kommt rund 15 Prozent der Belegschaft mit dem Fahrrad zur Arbeit“, erklärte GTZ-Geschäftsführer Wolfgang Schmitt. "Das Engagement rechnet sich auch betriebswirtschaftlich. Wir haben weniger Ausgaben für die Bereitstellung von Parkflächen und weniger Fehlzeiten durch gesündere Mitarbeiter." Zudem trage das Projekt zur Unternehmenskultur und einem besseren Arbeitsklima unter den Kollegen bei. "Nicht zuletzt verortet unser Engagement für Radwege in der Kommune die Gesellschaft bei den Bürgern und zeigt, dass wir nicht nur ein passiver Gewerbesteuerzahler sind."

In der Podiumsdiskussion mit Landesverkehrsminister Dieter Posch wurden bei Hervorhebung aller Fortschritte auch diverse Problemfelder der Verkehrspolitik diskutiert. ADFC-Landesvorsitzender Volkmar Gerstein stellte fest, dass fast alle bisher teilnehmenden Unternehmen dem öffentlichen Sektor angehörten, mit Ausnahme des Industrieparks Wolfgang. „An guten Argumenten für b+b fehlt es nicht. Aber die großen privaten Unternehmen und die Wirtschaftsverbände haben sich solcher Themen wie ,Fahrrad und Gesundheit’ oder ,Fahrrad und nachhaltiger betrieblicher Klimaschutz’ noch nicht so angenommen, wie wir uns dies wünschen.“

Außerdem fordere der ADFC, dass sich wenigstens eines der hessischen Ämter für Straßenverkehrswesen, in besonderem Maße den Belangen und Problemen des Radverkehrs annehmen solle. Wildhirt erweiterte die Forderung um die Erarbeitung eines landesweiten Radverkehrsplans, der den Rahmen für Prioritäten im Ausbau und bei Förderungen festlege. Posch erwiderte, dass es nichts nütze, wenn am Reißbrett im Wiesbadener Ministerium ein Plan entstehe, ohne die regionalen Gegebenheiten im Auge zu haben. Er wäre jedoch bereit, lokal vorhandene Vorlagene der Kommunen als "Mosaiksteine" zusammenzusetzen.

An b+b beteiligen sich bislang 14 große Unternehmen und Verwaltungen. Des Weiteren kooperieren elf Kommunen aus der Region, das heißt, sie sind behilflich bei der Akquise von Unternehmen und stellen die Erreichbarkeit der Gewerbegebiete mit dem Fahrrad sicher. Das deutschlandweite Pilotprojekt wird vom Bund mit 180.000 Euro aus Mitteln des Nationalen Radverkehrsplans unterstützt. Sollte es erfolgreich sein, wird es auf andere Regionen übertragen.


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