Auf dem Gelände der EZB befand sich einst die Frankfurter Großmarkthalle. Ursprünglich ein Ort des Handels, wurde er von den Nationalsozialisten zur Massendeportation von Juden und Jüdinnen genutzt. Das Museum Judengasse erinnert daran mit einer Führung.
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Über 200 Meter lang und 23 Meter hoch ist die Frankfurter Großmarkthalle, die in den 1920er-Jahren auf dem heutigen Gelände der Europäischen Zentralbank gebaut wurde. Ein Markt, an dem der tägliche Handel gebündelt stattfand und sogar als Wahrzeichen der Stadt galt.
Der Keller der Halle diente damals noch als Lager für die Händler – bis die Nationalsozialisten an die Macht kamen. Die Großmarkthalle wurde zu einem Ort der Massendeportationen jüdischer Mitbürger und Mitbürgerinnen aus Frankfurt. Ab 1941 wurden dort unzählige Menschen zusammengebracht und misshandelt, um sie dann in Konzentrationslager zu transportieren.
Heute ist das Gelände eine Erinnerungsstätte. In Wände und Böden eingelassen, finden sich Zitate von Verfolgten und Zeitzeugen, die die Massendeportationen miterlebt haben. Wer sich das gesamte Gelände inklusive dem Keller ansehen möchte, kann dies im Rahmen von Führungen des Museums Judengasse tun. Die nächste Führung findet am Freitag, den 7. Juni statt.