Der Technikstandort Deutschland ist gefährdet, vermeldete der Chef des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), Willi Fuchs auf der Hannover Messe, die als wichtigste Plattform für technische Innovationen gilt. 100.000 Ingenieure fehlen der deutschen Industrie derzeit, nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) betrug der dadurch entstandene Wertschöpfungsverlust allein vergangenes Jahr 7,2 Milliarden Euro.
Doch der Bedarf an Hochqualifizierten in technischen Berufen scheint sich zumindest bei den Hochschülerinnen in Hessen noch nicht herumgesprochen zu haben. Wie das Hessische Statistische Landesamt aus Anlass des diesjährigen Girls Day mitteilt, bestehen unterschiedliche Studienpräferenzen zwischen Studentinnen und Studenten. So wählen junge Frauen immer noch überwiegend nichttechnische Studienbereiche.
Von den 70.700 Studentinnen bevorzugten im vergangenen Wintersemester 8.200 die Wirtschaftswissenschaften, zu denen Betriebswirtschaftslehre, Internationale Betriebswirtschaft und Volkswirtschaftslehre zählen. Es folgte der Studienbereich Germanistik mit 4.600 vor dem Bereich Sozialwesen mit gut 4.400 Einschreibungen. Auf Platz vier mit 4.350 Einschreibungen liegt mit den Rechtswissenschaften ein weiterer nichttechnischer Studienbereich.
Auch die männlichen Kommilitonen bevorzugen die Wirtschaftswissenschaften. Von den 80.300 Studenten wählten knapp 10.900 diesen Studienbereich. Damit sind die Gemeinsamkeiten zur Studienbereichswahl bereits erschöpft. Auf Platz zwei folgt bei den männlichen Studierenden mit 9.200 der Bereich Informatik vor Maschinenbau/Verfahrenstechnik mit 8.900 Eingeschriebenen. Den vierten Platz nimmt mit der Elektrotechnik (5.500 Studenten) ein weiterer technischer Studienbereich ein. Die Rangfolge ist bei beiden Geschlechtern im Vergleich zum letzten Jahr stabil.