Die führenden Wirtschaftsinstitute prognostizieren 2,4 Prozent Wachstum für unsere Volkswirtschaft - und im Gleichklang hierzu steigen auch wieder die Preise im Immobilienbereich. Der Frankfurter Gutachterausschuss für Immobilienwerte hat diese Entwicklungen bei den Bodenpreisen jetzt festgestellt.
Bei sehr guten und gehobenen innenstadtnahen Wohnlagen verstärkt sich der Anstieg der Bodenpreise. Das haben umfangreiche Analysen der dem Gutachterausschuss Frankfurt vorliegenden Kaufverträge ergeben. Nach einer Wertsteigerung von 15 Prozent in den Jahren 2004 und 2005 stiegen im letzten Jahr die Preise in diesen innenstadtnahen Lage um weitere 30 Prozent. Die Preissteigerung resultiert vor allem aus der großen Nachfrage nach hochwertigen innenstadtnahen Eigentumswohnungen. Unbebaute Wohngrundstücke in der Innenstadt sind sehr knapp, so dass oft ältere Objekte erworben und abgerissen werden. Falls ein Abriss unwirtschaftlich ist, wird alte Bausubstanz auch hochwertig modernisiert und umgewandelt. Im Jahre 2006 wurden für sehr gute Wohnlagen Grundstückspreise von 950 Euro pro Quadratmeter, für gehobene Wohnlagen 650, für mittlere Wohnlagen 580 und für mäßige und sehr mäßige Lagen rund 420 Euro pro Quadratmeter jeweils bei einer Geschossflächenzahl von 1,0 bezahlt. Hierbei zeigt sich, dass auch mittlere Wohnlagen Preissteigerungen von über zehn Prozent zu verzeichnen hatten.
Die Grundstückspreise für Eigenheimbebauung blieben im Jahre 2006 stabil. Lediglich in den sehr guten Wohnlagen stiegen die Preise um rund fünf Prozent. Die mittleren Preise betrugen für die jeweiligen Wohnlagen zwischen 380 und 580 Euro pro Quadtratmeter. Im Einzelfall wurden aber auch höhere Kaufpreise erzielt.
Die gewerblichen Flächen sind sehr preisstabil, so dass nach wie vor für klassische Gewerbegrundstücke 220 Euro pro Quadratmeter bezahlt werden. Der starke Preisverfall in den Bürolagen ist im Jahre 2006 zum Stillstand gekommen. Bei Spitzenlagen sieht der Gutachterausschuss bereits wieder eine Bodenpreissteigerung von rund fünf Prozent. Dennoch muss festgehalten werden, dass die Nachfrage nach bebauungsfähigen Bürogrundstücken noch sehr gering ist.
Auch der Einzelhandel weist ein unverändertes Preisniveau auf. Zumindest einzelne 1b-Lagen zeigen sich erholt, so dass der Gutachterausschuss hierfür einen geringen Preisanstieg feststellte. Die Entwicklung bei den Freizeitgrundstücken ist zum Teil sehr unterschiedlich. Es werden zumeist Quadratmeterpreise von 20 bis 22 Euro bezahlt. Lediglich im Süden Frankfurts liegt das Preisniveau bei rund 40 Euro. Je nach Erschließung und Aufbauten sowie Aufwuchs werden dort auch erheblich höhere Preise bezahlt.