Frankfurt LAB

Bettina-Schüler erobern die Bühne

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Die Perfomance „NaturNotizen“ ist das sehenswerte Ergebnis einer Kooperation zwischen Forsythe-Tänzern, Musikern vom Ensemble Modern und Jugendlichen der Bettinaschule. Am Donnerstagabend ist Premiere.

Jasmin Takim /

Man spürt es: Dieses Projekt hat alle bewegt. Nicht nur die 150 Schüler, die im Frankfurt LAB gerade die Generalprobe ihres Mammutprojekts „NaturNotizen“ bewältigt haben. Auch diejenigen, die Geburtshelfer waren bei der Performance, für die die Siebtklässler ein Jahr lang getanzt und gemalt, geschrieben und musiziert haben. Etwa Uwe Dierksen vom Ensemble Modern. „Das sind solche Magic Moments, die nur die Kunst evozieren kann.“ Der Posaunist des weltberühmten Frankfurter Ensembles ist stolz auf seine Schützlinge, die alles richtig gemacht haben bei der letzten Probe vor der großen Aufführung. Vierzig Tage lang, verteilt über das gesamte Schuljahr, haben die 150 Siebtklässler des Westend-Gymnasiums seit Anfang des Schuljahres ganz konzentriert auf das Gesamtkunstwerks hingearbeitet. Nun ist es endlich soweit. Gemeinsam mit ihren Künstler-Mentoren präsentieren sie das Ergebnis erstmals vor großem Publikum. Was ist Natur, wie bringt man die Eindrücke des Meeresrauschens oder der Einsamkeit im Wald ohne Worte, sondern mit der Sprache der Musik, des Körpers auf die Bühne? Die Bettinaschüler tanzen und musizieren, malen und spielen Theater, als wäre es eine Leichtigkeit: Experimentelle Klänge wechseln sich ab mit Teenie-Pop und orientalischen Rhythmen, witzige, rotzige und lyrische Texte mit Tanzeinlagen, die die Handschrift des Ballett der Forsythe-Company erkennen lassen. Die Tänzer des früher in Frankfurt beheimateten Ballletts haben die Choreografie gemeinsam mit ihren Eleven erarbeitet.
Und so zaubern die Bettinaschüler eine zarte, poetische, witzige und ergreifende Performance auf die Bühne, die schon beim Probenpublikum tiefen Eindruck hinterlassen hat. „Das sind die ganz großen Themen der Kulturgeschichte, die hier vorkommen, von der Liebe über die Einsamkeit bis zur urmenschlichen Naturerfahrung“, sagt Roland Kaehlbrandt, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft. Die hat das Projekt der Altana-Kulturstiftung unterstützt – und wird dies auch weiterhin tun. Denn nach dem erfolgreichen Pilotprojekt soll die Kooperation von Künstlern und Schulen fortgesetzt werden. Im kommenden Jahr ist die IGS Nordend an der Reihe, dann kommen die Gesamtschüler in den Genuss einer Zusammenarbeit mit Künstlern von Weltrang.
Im Foyer des Frankfurt LAB hängen Skizzenbücher und Bilder, die vor Fantasie und Einfallsreichtum nur so sprühen. Zur Vorbereitung sind die Schüler gemeinsam mit Künstlern und Schriftstellern in der Natur unterwegs gewesen, haben sich von Landschaften, Pflanzen und Bäumen inspirieren lassen. "Obwohl wir jeden Tag in der Schule zusammen sind, haben wir uns jetzt erst richtig kennengelernt", sagt ein Schüler nach der Probe. "Hier habe ich gelernt, was es heißt, zu einem Team zusammenzuwachsen." Damit die Bettinaschüler ihre künstlerische Reise fortsetzen können, bekommen sie auch weiterhin Unterstützung von der Altana-Kulturstiftung. Eine Projektgruppe von 13 Lehrern hat sich gebildet, die die außergewöhnliche künstlerische Arbeit an der Schule selbständig fortsetzen wollen. Doch jetzt heißt es erstmal Daumen drücken für die Premiere. Wenn alles so läuft wie am Vormittag, ist der tobende Applaus bereits vorprogrammiert. Eine weitere Aufführung gibt es am Freitag.


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