Fehlbedarf an Erziehern

Bildungsdezernentin Ebeling widerspricht Sozialminister Grüttner

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Hessens Sozialminister Stefan Grüttner griffFrankfurt an, da sie als alleinige hessische Stadt einen Fehlbedarf an Erziehern in Kindertagesstätten bemängelte. Bildungsdezernentin Jutta Ebeling wehrt sich.

pia/ jlo /

Der hessische Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) stellte am Montag auf dem Fachkraftgipfel zum Fachkraftbedarf in Kindertagesstätten die erste Studie zum Bedarf in Hessen vor. Diese zeige, dass die Initiative der hessischen Landesregierung Früchte trage. „Mit Hilfe der Untersuchung des Deutschen Jugendinstituts und der Technischen Universität Dortmund können wir künftig noch gezielter die Sicherung des Fachkräftebedarfs angehen“, so der Sozialminister bei der Präsentation der Ergebnisse des Forschungsvorhabens, das vom Land mit 35.000 Euro gefördert wurde. Im Jahr 2009 war das hessische Sozialministerium von einem Bedarf in Höhe von 6.000 bis 8.000 Fachkräften für das Jahr 2013 ausgegangen, in dem der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren gültig wird. Allein die Stadt Frankfurt habe 2009 öffentlich von einem Fehlbedarf in Höhe von 4.400 Fachkräften gesprochen.
Das will Frankfurts Bildungsdezernentin Jutta Ebeling (Grüne) nicht auf sich sitzen lassen. „Dies entspricht nicht den Tatsachen“, so Ebeling. Diese Zahl beinhalte den Fachkräftebedarf für die bessere Personalbemessung in Frankfurt, den Platzausbau für unter Dreijährige, den Platzausbau für Kindergarten und Hort und berücksichtige neben den zunehmend steigenden Kinderzahlen und der wachsender Bevölkerung in Frankfurt auch die Altersstruktur beziehungsweise den Generationenwechsel beim Personal. „Den Bedarf für die unter Dreijährigen haben wir immer völlig korrekt mit 1375 Stellen bis zum Jahr 2013 angegeben“, sagt die Bildungsdezernentin. „Es ist unlauter, wenn der Sozialminister mit seiner falschen Widergabe unterstellt, Frankfurt hätte nicht richtig gerechnet.“ Doch noch schlimmer sei es, dass sich der Minister einerseits mit den Erfolgen seiner Werbekampagne für den Beruf des Erziehers brüste, andererseits aber ein deutliches Signal der Entmutigung an diejenigen sende, die auch künftig den Beruf ergreifen wollen. „Und das in einer Situation, in der alle Träger in der Stadt Frankfurt händeringend Fachkräfte für Kinderbetreuung suchen. Für Frankfurt kann ich sagen: Der Beruf der Erzieherin, des Erziehers, ist krisenfest und wird dringend gebraucht. Ich kann junge Menschen, Männer und Frauen, guten Gewissens dazu ermutigen, diesen zu ergreifen“, so die Bildungsdezernentin.


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