Das Urteil im Tierarztprozess steht fest: Der 30-jährige Mann, der seinen Stiefvater mit 24 Messerstichen abschlachtete, kommt in die Psychiatrie. Das Landgericht hat den Schizophrenen für schuldunfähig erklärt.
red /
Im Wahn hatte er sich ins Schlafzimmer geschlichen und seinen Stiefvater mit einem Baseballschläger und 24 Messerstichen traktiert. Der Tierarzt verblutete in wenigen Minuten. Am Montag hat das Landgericht Frankfurt den 30-jährigen Kunststudenten aus Oberursel nach dreitägiger Beweisaufnahme in die Psychiatrie eingewiesen. Zwar habe der Beschuldigte einen Mord begangen, aber er habe im Wahn gehandelt und sei aufgrund seiner Schizophrenie schuldunfähig, so der Vorsitzende Richter Klaus Drescher in seiner Urteilsbegründung. Gleich nach der Tat kam der Stiefsohn des bekannten Oberurseler Tierarztes in die geschlossene Abteilung, die Staatsanwaltschaft hatte von Anfang an die Einweisung des Beschuldigten gefordert. Bereits vor der Bluttat hatte der Kunststudent Mobiliar zertrümmert und mit Mord gedroht. Seine Familie ließ ihn damals allerdings nicht einweisen. Der Stiefsohn des angesehen Arztes machte offenbar den neuen Mann seiner Mutter für das Scheitern deren Ehe mit seinem Vater verantwortlich. Der Richter erklärte in der Urteilsverkündung, dass der schwerkranke Täter längerfristig nur bei entsprechender Medikation und Zusammenarbeit mit den Ärzten eine Chance auf eine Entlassung habe.