Ein Neuer kommt

Adieu, Monsieur Trichet

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Am Mittwoch wurde EZB-Chef Jean-Claude Trichet in der Alten Oper im Beisein von Politikern aus ganz Europa verabschiedet. Natürlich waren auch Aktivisten von Occupy Frankfurt dabei.

Corinna Hunger /

Großer Trubel am Mittwochnachmittag auf dem weiträumig abgesperrten Opernplatz. Ein roter Teppich zierte den Boden. Unzählige Polizisten standen herum und achteten darauf, dass sich niemand zu nah an die Alte Oper heranwagt. Aber erst ab 15 Uhr kam wirklich Leben auf: Angestellte der Europäischen Zentralbank tauchten in Scharren auf, um in den Veranstaltungssaal in der Alten Oper zu gelangen: Dort wurde ihr langjähriger Chef Jean-Claude Trichet von seinem Posten als Präsident der EZB verabschiedet.

Selbstverständlich ließen sich auch die Occupy-Frankfurt-Aktivisten, die in der benachbarten Taunusanlage ihre Zelte aufgeschlagen haben, das Spektakel nicht entgehen. Selten trifft man auf derart geballte Politprominenz aus der gesamten EU. Da muss man doch auf sich aufmerksam machen. Die Protestler marschierten also mit Bannern auf. Dort zu lesen: „Ihr okkupiert das Geld, wir okkupieren die Welt“ und „Gameover“. Über ihr Megaphon forderten sie die Banker und Politiker zu mehr Kommunikationsbereitschaft auf – aber alles ganz friedlich. Dann fuhren die großen schwarzen Limousinen der Banker und Politiker vor. Vier Minuten vor Veranstaltungsbeginn, gerade noch pünktlich, erreichte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel den Opernplatz. Allerdings verschwand sie in weniger als zehn Sekunden über den roten Teppich in der Alten Oper. Vielleicht war ihr eleganter grünem Blazer einfach zu luftig für einen längeren Plausch mit den Aktivisten.

Nur kurze Zeit später waren die Kamerateams, die am roten Teppich auf das Eintreffen der Polit-Prominenz warteten, auch schon wieder verschwunden, lediglich die Polizisten mussten bis zum Ende der Veranstaltung in der Kälte ausharren. Kein Wunder: Wurde doch auch noch Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy erwartet, um mit Merkel und den anderen EU-Politikern über die Euro-Rettung zu debattieren. Blöd für ihn: Während er sich in hitzige Diskussionen verstrickte, brachte seine Frau, Carla Bruni, seine Tochter in Paris zur Welt.


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